Frauenrollen, Geschlechterbeziehungen und Nationsbildung in Polen
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Typ | Vorlesung |
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Institution | Osteuropa-Institut |
Semester | SoSe 2005 |
Veranstaltungsumfang | 2 SWS |
Leistungspunkte | 2 cr |
Freie Plätze | ja |
Raum | Garystraße 55 121 |
Zeit | Do 10.00-12.00 |
Zielgruppe
Studierende aller Ausbildungsstufen
Kommentar
Die Interdependenzen der Identitätskonzepte "Nation" und "Geschlecht" werden in dieser Vorlesung am Beispiel Polens untersucht, wo das Leitbild der Matka-Polka (Mutter-Polin) bis heute konserviert, jedoch zunehmend auch hinterfragt wird. Es entstand in der Teilungszeit im 19. Jahrhundert und verdeutlicht schlaglichtartig die Verschränkung von Nationskonzepten und Geschlechterordnungen in Polen. Die Besonderheit der polnischen Geschichte, insbesondere die negative Dimension der Fremdherrschaften des 19. und 20. Jahrhunderts, führte zu einer spezifischen Ausprägung der nationalen Identität, die sich bis heute auf die Stellung von Frauen in der polnischen Gesellschaft auswirkt. Entsprechend soll in der Vorlesung die Bedeutung der Geschlechterdifferenz im Prozess des polnischen nation-building von der Zeit der Adelsrepublik bis in unsere Tage beleuchtet werden.
Literatur:
- Women in Polish Society, ed. by Rudolf Jaworski and Bianka Pietrow-Ennker, New York 1992
- Natalie Stegmann, Von "Müttern der Nation" und anderen Frauen: Zum Stand der historischen Frauenforschung in Polen, in: JGO 46/1998, S. 269-275
- Geschlecht und Nationalismus in Mittel- und Osteuropa 1848-1918, hg. von Sophia Kemlein, Osnabrück 2000
- Zwischen den Kriegen. Nation, Nationalismen und Geschlechterverhältnisse in Mittel- und Osteuropa 1918-1939, hg. von Johanna Gehmacher, Elizabeth Harvey und Sophia Kemlein, Osnabrück 2004.
Materialien
- Übersicht über den Ablauf der Vorlesung [Download als MS Word Dokument]
- Weiterführende Literatur (Auswahl) [Download als MS Word Dokument]