Nationalgeschichte versus Ethnohistorie: Paradigmenwechsel in der Geschichtswissenschaft?
(31 904)
Typ | Hauptseminar |
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Institution | Osteuropa-Institut |
Semester | WS 2005/2006 |
Veranstaltungsumfang | 2 SWS |
Leistungspunkte | 10 cr |
Freie Plätze | ja |
Raum | Garystraße 55 105 |
Zeit | Fr 10.00-12.00 |
Zielgruppe
Studierende im Hauptstudium
Kommentar
Traditionelle Geschichtsschreibung bewegte sich noch bis vor kurzem in einem weitgehend nationalstaatlichen Rahmen; als „Meistererzählung“ galt die Nationalgeschichte. Neuere Konzepte führten jedoch im Zuge des cultural turn Multiethnizität und Interkulturalität als Leitbegriffe auch für historische Forschungen ein. Mittlerweile erfolgte bereits ein weiterer signifikanter Perspektivwechsel, der mit der Fokussierung auf Hybridität und Transdifferenz einen anderen Umgang mit historisch gewachsener Identität wie Alterität einforderte. In diesem Seminar sollen die programmatischen Grundzüge dieser Konzepte durch Lektüre und Diskussion ausgewählter Texte gemeinsam erarbeitet werden; in einem zweiten Schritt ist dann nach ihrer Anwendbarkeit im Kontext der Geschichte Ostmitteleuropas zu fragen.
Literatur
- Differenzen anders denken. Bausteine zu einer Kulturtheorie der Transdifferenz. Hg. von Lars Allolio-Näcke , Britta Kalscheuer, Arne Manzeschke. Frankfurt/New York 2005.
- Ethnohistorie. Rekonstruktion und Kulturkritik. Eine Einführung. Hg. von Karl R. Wernhart und Werner Zips. 2., überarbeitete Aufl. Wien 2001.
- Dieter Langewiesche: Nation, Nationalismus, Nationalstaat in Deutschland und Europa. München 2000 (Beck’sche Reihe; 1399).
- Osterhammel, Jürgen: Geschichtswissenschaft jenseits des Nationalstaats. Studien zu Beziehungsgeschichte und Zivilisationsvergleich, Göttingen 2001.
Materialien
- Übersicht über den Ablauf des Hauptseminars [Download als MS Word Dokument]