Jazz im Ostblock
(31907)
Typ | Übung |
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Institution | Osteuropa-Institut |
Semester | SoSe 2007 |
Veranstaltungsumfang | 2 SWS |
Leistungspunkte | 2cr |
Freie Plätze | ja |
Raum | Garystraße 55 121 |
Zeit | Mi 18.00-20.00 |
Zielgruppe
Studierende aller Studiengänge und Ausbildungsstufen
Jazz galt einem überwiegenden Teil seiner Fan-Gemeinde jenseits des „Eisernen Vorhangs“ als Manifestation der Freiheit und Fenster in eine andere Welt. Die genuin amerikanische Musik wurde in einem kreativen Kulturtransfer mit eigenen Musiktraditionen verbunden, und in den Nischen der staatssozialistischen Gesellschaft entstanden höchst lebendige Jazz-Szenen. Die offizielle Kulturpolitik wiederum war höchst zwiespältig: Konservative Kulturpuristen bezeichneten den Jazz als anrüchig, dekadent und kosmopolitisch; andererseits galt er jedoch auch als die Musik des unterdrückten schwarzen Proletariats Amerikas. Zudem wurde der Jazz durch Radiosender wie Voice of America und Tourneen amerikanischer Jazz-Stars zu einer Waffe des Kalten Krieges. Akteure, Szenen und Widersacher des Jazz in Osteuropa sind Gegenstand dieses Seminars, in dem nicht zuletzt auch musikalische Beispiele untersucht werden sollen.
Literatur:
- S. Frederick Starr, Red and Hot. Jazz in Russland von 1917-1990. Wien 1990
- Roman Kowal, Polski Jazz. Warszawa 1995
- Rainer Bratfisch (Hg.), Freie Töne. Die Jazz-Szene in der DDR. Berlin 2005
- Penny M. von Eschen, Satchmo Blows up the World. Jazz Ambassadors Play the Cold War. Cambridge, Mass./London 2004