Nationalsozialistische Lebensraumutopie und Bevölkerungspolitik in Polen, 1939 – 1945
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Typ | Magister: PS - OEI-Masterstudiengang: KK Modul D |
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Dozent/in | Gerhard Wolf |
Institution | Osteuropa-Institut der Freien Universität Berlin |
Leistungspunkte | 4 LP |
Raum | Garystraße 55 101 |
Beginn | 24.04.2008 |
Zeit | Do 16.00-20.00, 14-tägl. |
„Als wichtigste Aufgabe aber: eine neue Ordnung der ethnographischen Verhältnisse". Diese Forderung Hitlers vom 6. Oktober 1939 markierte ein neues Kapitel nationalsozialistischer Gewaltpolitik: der Eroberung von ‚deutschem Lebensraum' in Osteuropa. Polen und insbesondere das von dem Deutschen Reich annektierte westpolnische Territorium wurde zum ersten Opfer und Experimentierfeld dieser rassistischen Utopie. Hier kam es zu Bevölkerungsverschiebungen größten Ausmaßes – der Ansiedlung von Hundertausenden ethnischen Deutschen aus Osteuropa und der Vertreibung von einer Million einheimischer Polen. Und hier beschritten die Deutschen den Weg zum Genozid an den europäischen Juden – mit der Einrichtung des ersten Vernichtungslagers in Kulmhof und des größten Vernichtungslagers in Auschwitz. Vor allem auch anhand von Originalquellen soll das Seminar eine Einführung in die nationalsozialistische Besatzungs- und Bevölkerungspolitik in Westpolen geben. Dabei sollen sowohl die verschränkten Gewaltdynamiken gegen die christlichen und jüdischen Polen herausgearbeitet wie auch die Frage nach ihrem Entstehungs- und Bedingungszusammenhang gestellt werden.
Teilnahme bitte vorher anmelden: g.wolf@poste-restante.de.
Literatur:
- Martin Broszat: Nationalsozialistische Polenpolitik 1939 – 1945 (Frankfurt/Main, 1965)
- Klaus Ziemer: Deutsch-polnische Beziehungen 1939 - 1945 - 1949: eine Einführung (Osnabrück, 2000)