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Holocaust in Osteuropa - Geschichte und Erinnerung

(31 603)

TypModul B, Seminar
Dozent/inGerhardt Wolf
InstitutionOsteuropa Institut
Lehrstuhl für Geschichte Ostmitteleuropas
SemesterWS 08/09
Veranstaltungsumfang2 SWS
Leistungspunkte8 LP
Freie Plätzeja
RaumGarystr. 55 121
Beginn15.10.2008
Zeit

Mi 10-12

Literaturliste

Einführende Literatur:
Dieter Pohl, Holocaust, Die Ursache – das Geschehen – die Folgen. Freiburg im Breisgau 2000; Saul Friedländer, Die Jahre der Vernichtung. Das Dritte Reich und die Juden 1939-1945. München 2006; Volkhard Knigge, Norbert Frei (Hg.), Verbrechen erinnern. Die Auseinandersetzung mit Holocaust und Völkermord. München 2002.

Die Vernichtung der europäischen Juden erfolgte vor allem in Osteuropa. Von dort stammte die überwiegende Zahl der Opfer, und es waren zuerst die polnischen Juden, die in Ghettos vertrieben wurden, und die sowjetischen Juden, die als erste systematischen Massenerschießungen zum Opfer fielen. Die Vernichtungslager errichteten die Deutschen zunächst für die Ermordung der polnischen Juden, bevor schließlich auch Juden aus anderen Teilen Europas dorthin verschleppt wurden. Die Erinnerung an die Shoah war hingegen über Jahrzehnte vor allem in den ‚westlichen’ Gesellschaften beheimatet, wo sie – nicht nur in Deutschland – zu einem zentralen Bezugspunkt der jeweiligen politischen Kultur wurde.
In dem Seminar werden die Ereignis-, Erfahrungs- und Erinnerungsgeschichte der Shoa in Osteuropa zusammengeführt. In der Analyse zentraler Ereignisse sollen die Stufen des Vernichtungsprozesses behandelt und gleichzeitig mit der wechselhaften Erinnerung daran verbunden werden. Persönliche Erinnerungen von Überlebenden sind im Visual Holocaust Archiv überliefert. Sie werden im Kontext der Nachgeschichte des Holocaust in Osteuropa analysiert. Wir wollen dabei u.a. folgende Fragen diskutieren: Gibt es einen Zusammenhang zwischen den Formen der Gewalt und den Formen der Erinnerung oder zwischen dem Ausmaß der Massenbeteiligung und der Bereitschaft zu erinnern? Welche Rolle kommt künstlerischen Erinnerungsformen für die Ausbildung kollektiver Erinnerung zu? Hat der Holocaust überhaupt Eingang in die kollektive Erinnerung osteuropäischer Staaten gefunden? Kann deshalb von einer ‚Europäisierung’ der Erinnerung an den Holocaust gesprochen werden?

 

Einführende Literatur:
Dieter Pohl, Holocaust, Die Ursache – das Geschehen – die Folgen. Freiburg im Breisgau 2000;
Saul Friedländer, Die Jahre der Vernichtung. Das Dritte Reich und die Juden 1939-1945. München 2006;
Volkhard Knigge, Norbert Frei (Hg.), Verbrechen erinnern. Die Auseinandersetzung mit Holocaust und Völkermord. München 2002.

 

 

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