Balkanische Eliten im 18. und 19. Jahrhundert
(31609)
Typ | - Modul C, Se |
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Dozent/in | Klaus Buchenau |
Raum | Garystraße 55 101 |
Beginn | 13.10.2009 | 16:00 |
Zeit | Di 16.00-18.00 |
Jede Gesellschaft hat Eliten – denn überall gibt es Menschen, die über einen besseren Zugang zu knappen Ressourcen (Reichtum, Macht, Deutung und Wissen) verfügen als andere. Eliten sind wichtig, vor allem dort, wo Gesellschaften arm und schwach organisiert sind. Eliten geben Entwicklungsrichtungen vor, verkörpern ein ,herrschendes Selbstverständnis’, das in der Bevölkerung geteilt, akzeptiert oder auch abgelehnt werden kann. Die Elitengeschichte des Balkans ist voller raumprägender Besonderheiten. Dazu gehört die ethnisch-religiöse Zerklüftung während der osmanischen Herrschaft – hier koexistierten ‚professionelle Osmanen’ in Staatsapparat und Militär, eine nichtmuslimische, weit vernetzte (Handels-) Bourgeoisie (Griechen, Armenier, Juden, Levantiner) und nicht zuletzt die Elite der beherrschten Bauernbevölkerung: Dorfälteste, Priester, Stammes- und Bandenführer. In den entstehenden Nationalstaaten des 19. Jahrhunderts wird versucht, dieses Nebeneinander innerhalb kürzester Zeit durch neu geschaffene nationale Eliten abzulösen. Dieser Prozess war geplant und folgte westeuropäischen Vorbildern, stieß aber auf erhebliche Widerstände und führte zu vielen Überraschungen. In dem Hauptseminar soll ein historisch-soziologisches Profil der verschiedenen Elitegruppen erarbeitet und der Elitewandel mitsamt seinen Folgen untersucht werden.
Einführende Literatur
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Wolfgang Höpken, Holm Sundhaussen (Hg.): Eliten in Südosteuropa, Rolle, Kontinuitäten, Brüche in Geschichte und Gegenwart. München 1998