Nationalsozialistische Herrschaftspraxis im Vergleich: Die Besatzungsregime in Polen, der Sowjetunion und Jugoslawien 1939-1944
(31603)
Typ | OEI-Master: Seminar Modul B; Magister: Hauptseminar |
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Dozent/in | Florian Dierl; Karsten Linne |
Raum | Garystr. 55 121 |
Beginn | 18.10.2010 |
Zeit | Mo 16-18 |
Die in den letzten Jahren intensivierte Forschung zur NS-Besatzungspolitik in Ost- und Südosteuropa differenziert zunehmend unser Wissen über die Strukturen der deutschen Gewaltherrschaft und die Art ihres Zugriffs auf die unterworfenen Gesellschaften. Das Seminar befasst sich mit den deutschen Besatzungsregimen in den oben genannten Regionen und sucht anhand zentraler Schwerpunkte der Besatzungspolitik und der Beziehungen zwischen den Herrschaftsinstitutionen, den Kollaborationskräften und den unterworfenen Bevölkerungen Gemeinsamkeiten und Unterschiede in der Praxis von Verfolgung, wirtschaftlicher Ausbeutung und politischer Repression herauszuarbeiten.
Gab es – jenseits ideologisch-utopischer Ordnungsentwürfe – unterschiedliche Besatzungsmodelle; von welchen Zielsetzungen war die Politik der Besatzer geleitet, wie gestalteten sich die Überlebensstrategien der Menschen in den besetzten Gebieten? Der Vergleich soll nicht zuletzt Aufschluss darüber geben, ob die deutsche Herrschaftspraxis überhaupt Ordnungsmerkmale aufwies oder letztlich nur von der Dynamik des Kriegsverlaufs bestimmt war.
Literatur:
- Mark Mazower: Hitlers Imperium. Europa unter der Herrschaft des Nationalsozialismus, München 2009.
- Dieter Pohl: Die Herrschaft der Wehrmacht. Deutsche Militärbesatzung und einheimische Bevölkerung in der Sowjetunion 1941-1944, München 2008.