Socgorod – Novyj Byt. Projekte und Debatten über Stadt und Lebensweise in der Sowjetunion um 1930
(31602)
Typ | OEI-Master: Seminar Modul A |
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Dozent/in | Thomas Flierl |
Raum | Garystraße 55 301 |
Zeit | Mittwoch 16-18 Uhr |
Mit der 1925 beschlossenen und während des 1. Fünfjahrplans 1929-1933 in Angriff genommenen umfassenden Industrialisierung Sowjetrusslands gewannen die Debatten über die zukünftige territoriale Verteilung der Industrie, über das Verhältnis von Stadt und Land und über die „sozialistische Stadt“ als Basis der „neuen Lebensweise“ unmittelbar praktische und politische Relevanz.Im Seminar werden die städtebaulichen, sozial-kulturellen und gesellschaftspolitischen Aspekte verschiedener (konzipierter und realisierter) Projekte der „Socgorod“ und ihrer Bauprogramme (u.a. Kommunehäuser, Klubs, Kulturhäuser, Küchen-Fabriken usw.) anhand einschlägiger Texte und Planungen diskutiert.Im Mittelpunkt stehen Texte zur Debatte zwischen Urbanisten und Desurbanisten sowie zur „vollständigen Vergesellschaftung der Lebensweise“ (Leonid M. Sabsovic) und zur räumlich-funktionellen Organisation der „Socgorod“ (Nikolaj A. Miljutin). Anhand des Wirkens des deutschen Architekten und Stadtplaners Ernst May in der Sowjetunion (1930-1933) und seines Scheiterns lässt sich sowohl die starke Öffnung zur internationalen Bewegung des Neuen Bauens (1929-1932), wie auch die stalinistische Wende in Architektur und Städtebau ab 1932/1933 hin zum Historismus verfolgen.Lesekenntnisse des Russischen sind von Vorteil, werden aber nicht vorausgesetzt. Texte und Materialien werden über iversity zur Verfügung gestellt.