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Geschichte und Öffentlichkeit in Ungarn. Zwischen offizieller Darstellung und alternativen Interpretationen

(31606)

TypOEI-Master: Sem. Modul E; FMI-Bachelor: Seminar Modul 7
Dozent/inJulia Metger
RaumGarystraße 55 323
Zeit

Donnerstag 16-18 Uhr

Als im Juni 2012 Friedensnobelpreisträger Elie Wiesel den ungarischen Verdienstorden als Zeichen seines Protests gegen geschichtsrevisionistische Tendenzen zurückgab, bescheinigte die Süddeutsche Zeitung dem Land ein „Klima historischer Ignoranz“ (SZ 25.06.2012). Wie die Geschichte zu interpretieren ist, ist eine emotionale und spaltende Auseinandersetzung in der heutigen ungarischen Politik und Gesellschaft. Diese Auseinandersetzung schlägt sich nicht nur in den Darstellungen wider, die sich an die nationale Öffentlichkeit wenden, sondern auch in denen, die an ein internationales Publikum gerichtet sind. Dies umfasst Kommentierungen in Museen und Museumskatalogen, Ausschilderungen im öffentlichen Raum, Beschreibungen in Tourismusbroschüren und die Zugänglichkeit von Archiven. Diese Darstellungen, also die „Geschichte zweiten Grades“, zu analysieren, ist Anliegen des Seminars.Im Anschluss an das Seminar ist eine Exkursion nach Budapest geplant, um vor Ort zu untersuchen, wie die ungarische Geschichte dem internationalen Publikum präsentiert wird. Die Ergebnisse werden anschließend einem breiteren (universitäts-) öffentlichen Publikum vorgestellt. Eine Veröffentlichung der einzelnen Analysen in den Berliner Osteuropa-Heften des Osteuropa-Instituts wird angestrebt.Der Kurs richtet sich an Studierende des BA Geschichte und des Nebenfachs Geschichte im MA Osteuropastudien. Er findet als Blockseminar statt und umfasst eine Studienreise. Regelmäßige Lektüre und aktive Mitarbeit werden vorausgesetzt. Die schriftliche Arbeit soll über die Feldstudien in Budapest geschrieben werden.

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Zentrum für Historische Forschung der Polnischen Akademie der Wissenschaften
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