Łódź im 19. und 20. Jahrhundert
(31604)
Typ | OEI-Master: Seminar Modul C; FMI-Master: Seminar Modul 1d |
---|---|
Raum | Garystraße 55 301 |
Zeit | Mittwoch 10 - 12 Uhr |
In der Geschichte der polnischen Industriestadt Lodz, als Textilmetropole auch "Manchester des Ostens" genannt und bis heute die zweitgrößte Stadt in Polen, gehört Multiethnizität zu den prägenden Faktoren. Die ethnischen und kulturellen Einflüsse der polnischen, jüdischen und deutschen Stadtbevölkerung bildeten bis zum Ausbruch des Zweiten Weltkrieges trotz aller Unterschiede und trennenden Faktoren ein dichtes, ineinander verwobenes Beziehungsgeflecht. In dieser Lehrveranstaltung soll Lodz als Beispiel einer integrierten Stadtgeschichte mit ihren vielfältigen Facetten und urbanen Begegnungsräumen in den Blick genommen werden. Zu fragen ist auch nach dem Mythos Lodz, zu dessen Konstituierung Belletristik und Film maßgeblich beitrugen. Die Kohabitation von polnischen, jüdischen und deutschen „Lodzermenschen“ fand im Zweiten Weltkrieg ein grausames Ende. Wie man in der Volksrepublik Polen mit dem multiethnischen Erbe umging und welchen Stellenwert es bei der postsozialistischen Identitätssuche der Stadt hat, gilt es gleichfalls zu untersuchen.
Literatur:
Jürgen Hensel (Hg.), Polen, Deutsche und Juden in Lodz 1820-1939. Eine schwierige Nachbarschaft. Osnabrück 1999