Eine Heimat nicht nur für Polen. Die Zweite Polnische Republik und ihre Minderheiten
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Typ | Seminar |
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Institution | Osteuropa Institut |
Semester | Sommerstemster 2015 |
Veranstaltungsumfang | 2 SWS |
Raum | Garystr. 55 101 |
Zeit | Donnerstag 10-12 Uhr |
Im Zentrum der Lehrveranstaltung steht die Zweite Polnische Republik 1918-1939. Als nach über 120 Jahren der Fremdherrschaft ein polnischer Staat „wiedergeboren“ wurde (so ein zeitgenössischer Ausdruck), war das Ziel eines langen Freiheitskampfes erreicht. Gleichzeitig standen Herrschaftsträger und Bevölkerung vor der schwierigen Aufgabe eines vielschichtigen Integrationsprozesses: Die Angleichung der früheren Teilungsgebiete, der Umgang mit den ethnischen Minderheiten, die 1/3 des Staatsvolkes ausmachten, und soziale Spannungen setzten komplexe Aushandlungsprozesse in Gang, die auf der politischen Ebene einen zunehmend autoritären Charakter annahmen. Gleichzeitig entfalteten sich eine moderne Öffentlichkeit und Kunstszenen, in denen das neue Selbstverständnis der polnischen Zwischenkriegsgesellschaft geformt wurde. Politik, Gesellschaft und Kultur der Zweiten Republik werden in diesem Seminar in ihren vielfältigen Verflechtungen analysiert (Polnisch-Kenntnisse von Vorteil, jedoch nicht Teilnahmevoraussetzung).
Literatur:
Antony Polonsky: Politics in Independent Poland 1921-1939. The Crisis of Constitutional Government. Oxford 1972.
Edward Stachura: Poland between the Wars. Basingstoke u.a 1998.
Romana Schuler, Goschka Gawlik: Der neue Staat. Zwischen Repräsentation und Experiment. Polnische Kunst 1918-1939. Ostfildern-Ruit 2003.
Jerzy Tomaszewski, Zbigniew Landau: Polska w Europie i świecie 1918-1939. Warszawa 2005.