Vitali Taichrib
Osteuropa-Institut der Freien Universität Berlin
Geschichte Ost- und Ostmitteleuropas
Wissenschaftlicher Mitarbeiter
Sprechstunde
In der vorlesungsfreien Zeit nach Vereinbarung
2006 |
Abitur am Fürstenberg-Gymnasium Donaueschingen |
2006 – 2007 |
Wehrdienst |
2007 – 2010 |
Bachelorstudium (Geschichte und Ostslavistik) an der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg i. Br. |
2010-2011 |
Praktika / freie Mitarbeit (Tageszeitung; Goethe-Institut St. Petersburg) |
2011-2014 |
Masterstudium (Osteuropastudien) am Osteuropa-Institut, Freie Universität Berlin |
Seit 2014 |
Doktorand bei Prof. Dr. Gertrud Pickhan |
Seit 2016 |
Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Osteuropa-Institut, Freie Universität Berlin |
Sommersemester 2022:
31202 (Seminar) - Soviet History through the Senses (Mi 12-14)
Wintersemester 2021/22:
31201 (Seminar) Erinnerungskulturen und Geschichtspolitk im östlichen Europa (Di 12-14)
31203 (Seminar) Einführung in die Geschichte Osteuropas (Do 14-16)
Sommersemester 2021:
31602 (Seminar) Straflager im östlichen Europa und der Sowjetunion
Sommersemester 2020:
31601: Geschichte des Hungers im Stalinismus
Wintersemester 2018/2019
31603: Einführung in die Geschichte Osteuropsa
31604: Siberia
Wintersemester 2017/2018
31603: Einführung in die Geschichte Osteuropas
Sommersemester 2017
31605: Das halbe Jahrhundert des Hungers - eine Sinnesgeschichte. Hungerkatastrophen in Russland und der Sowjetunion (1891-1946)
31801: Lernwerkstatt - Revolutionäres Osteuropa. Eine Region in Zeiten strukturellen Wandels.
Wintersemester 2016/2017
31602: Einführung in die Geschichte Osteuropas
31801: Lernwerkstatt - Revolutionäres Osteuropa. Eine Region in Zeiten strukturellen Wandels.
Sommersemester 2016
31604 - Die multiethnische „Kommunalka“. Ethnische Vielfalt in der Sowjetunion
Dissertationsprojekt: Veränderungen in der Wirklichkeitswahrnehmung der ländlichen Bevölkerung Russlands zwischen den Jahren 1914 und 1924
Es lässt sich darüber streiten, inwiefern das Jahr 1917 – das Jahr der Revolution in Russland – eine Epochengrenze in der Geschichte Russlands oder (Ost)Europas bildet. Der radikale politische und gesellschaftliche Wandel, den die Zeit des Ersten Weltkrieges, der Revolution und des Bürgerkrieges mit sich brachte, kann allerdings nicht angezweifelt werden.
Besonders deutlich wird dies, wenn das Leben der ländlichen Bevölkerung in den Fokus rückt. Innerhalb eines Jahrzehnts (1914-1924) erfuhren Lebenswelt und Alltag tiefgreifende Umwälzungen, die ansonsten in generationellen Zeiträumen ablaufen. Diese Umwälzungen beeinflussten die (Wirklichkeits-)Wahrnehmung der Bevölkerung des ländlichen Russlands in erheblichem Maße und veränderten die Art und Weise, wie gesehen und gehört, gerochen, geschmeckt und gefühlt wurde.
Nun ist dies keine rein theoretische Überlegung: Hinweise auf Veränderungen in der sinnlichen Wahrnehmung sind in zeitgenössischen Quellen (Egodokumente, Literatur) auffindbar – wenn man weiß, wie man danach suchen muss. Die Einnahme einer sinnesgeschichtlichen Perspektive mit interdisziplinären Charakterzügen ist bei der Suche nach Hin- und Beweisen unerlässlich.
So eröffnen sich neue Interpretationsmöglichkeiten nicht nur für die Geschichte der jungen Sowjetunion im Allgemeinen, sondern auch für den Beginn der Formierung einer sowjetischen Identität.