Kira Valter
Osteuropa-Institut der Freien Universität Berlin
Geschichte Ost- und Ostmitteleuropas
Gastwissenschaftlerin (bis Januar 2023)
Garystrasse 55
14195 Berlin
seit 2022 | Doktoratsstudium für Osteuropäische Geschichte am Departement Geschichte der Universität Basel |
2021-2022 | Doktoratsstudium an der Fakultät für Geschichte der Europäischen Universität in St. Petersburg (
Stipendiatin der Graduiertenschule der Europäischen Universität in St. Petersburg) |
2020-2021 |
Projektmitarbeiterin beim Ausstellungsprojekt «Auf der Suche nach Fritz Platten» unter der Leitung von Prof. Dr. F. Benjamin Schenk und Rhea Rieben MA, gefördert vom Research Preparation Grant with Russia 2020, Leading House, University of Geneva |
2019-2021 | Master of History an der Europäischen Universität St. Petersburg (abgeschlossen mit Maximalnote 5) |
2018-2019 |
Finanzmanagerin in der Finanzabteilung der Europäischen Universität St. Petersburg |
2018 |
Leiterin der Abteilungfür wirtschaftliche Analysen und Prognosen in der Haushalts- und Managementabteilung der Staatlichen Universität St. Petersburg |
2016-2018 |
Stellvertretende Leiterin der Beratungs- und Sachverständigungsabteilung für das Management der wissenschaftlichen Forschung der Staatlichen Universität St. Petersburg |
2014-2016 |
Projektmitarbeiterin zur Entwicklung der wissenschaftlichen Zeitschrift „HORIZON. Fenomenologičeskie issledovanija / Studien zur Phänomenologie / Studies in Phenomenology / Études phénoménologiques“ |
2014-2016 |
Analystin in der Beratungs- und Expertenabteilung für das Managements der wissenschaftlichen Forschung der Staatlichen Universität St. Petersburg |
2014-2015 |
Juniorwissenschaftlerin am Zentrum für Wirtschaftsforschung der Smolny Fakultät für freie Wissenschaften und Künste der Staatlichen Universität St. Petersburg |
2008-2013 | Bachelor of Philosophy an der Staatlichen Universität St. Petersburg |
2008-2013 | Absolventin der Staatlichen Bergbau-Universität St. Petersburg (Russland), Fakultät für Wirtschaft, Bankenwesen (Ökonomin) |
Promotionsthema: "Konkurrenz um die Zukunft des sowjetischen Nachkriegsprojekts: zwischen der Erinnerung an den Großen Vaterländischen Krieg und die Revolution von Mitte der 1940er bis Ende der 1960er Jahre"
In meiner Forschung beschäftige ich mich mit der sowjetischen Nachkriegsgeschichte und arbeite an der Schnittstelle zwischen memory studies und politischer Geschichte. Gerade in Anbetracht der heutigen politischen Entwicklungen bin ich der Meinung, dass die Erforschung der Erinnerungsmechanismen und Praktiken in der UdSSR zum Zweiten Weltkrieg und der Oktoberrevolution helfen, um das heutige Russland zu verstehen.
Bereits in meiner Masterarbeit, die mit der Maximalnote bewertet wurde, habe ich mich der Frage gewidmet, wie die Zentralmacht in der UdSSR die Erinnerung an den Zweiten Weltkrieg, auch Großer Vaterländischer Krieg genannt, für ihre außen- und innenpolitischen Zwecke konstruierte und nutzte. Im Mittelpunkt meiner Analyse stand der 09. Mai 1965 – die erste offizielle staatliche Siegesfeier 20 Jahre nach Kriegsende. Ich konnte zeigen, dass die Organisation einer solchen Feier nicht nur für die Konsolidierung der Gesellschaft, sondern auch für die Aufrechterhaltung der Einheit des sowjetischen Blocks, während des Vietnamkriegs und ebenso für den Wettbewerb zwischen der UdSSR und China für die Führung als notwendig erachtet wurde.
In meinem Dissertationsprojekt möchte ich meine bereits begonnene Forschung fortsetzen und ausbauen. Ich möchte den Prozess der Erinnerung nicht nur an den Zweiten Krieg, sondern auch an die Oktoberrevolution in der Sowjetunion untersuchen. Diese beiden Erinnerungskonstrukte beeinflussten sich, wie mein Quellenstudium gezeigt hat, stark und stützen sich aufeinander. Ich möchte deshalb die gängige Forschungsthese widerlegen, wonach die Erinnerung an den Zweiten Weltkrieg die Erinnerung an die Oktoberrevolution in den Hintergrund gedrängt hat. Mich interessiert, was von der Idee der Revolution nach dem Krieg übriggeblieben ist, welche Gruppen innerhalb der Machtvertikale welches Gedächtnisprojekt unterstützt haben und wie das jeweilige Gedächtnisprojekt verwendet wurde.