Radio-Feature über den jüdischen Berliner Jazzmusiker Eddie Rosner mit Prof. Pickhan im Radio France Culture
Prof. Gertrud Pickhan im Interview mit Radio France Culture im Rahmen eines 2-teiligen dokumentarischen Radiofeatures über den jüdischen Berliner Jazzmusiker Eddie Rosner.
News vom 23.11.2018
Als Autorin des Buches „Von Hitler vertrieben, von Stalin verfolgt. Der Jazzmusiker Eddie Rosner“ (Berlin 2010, zusammen mit Maximilian Preisler) wirkte Gertrud Pickhan an einer zweiteiligen Radiosendung von Radio France Culture mit, die sich mit dem „deutsch-sowjetischen Satchmo“ befasste.
Teil 1: Le satchmo germano-soviétique
Teil 2: Sourire au goulag, et jouer du jazz
In der Geschichte des europäischen Jazz war Rosner (1910-1976) eine Ausnahmegestalt. In Berlin machte er bereits in jungen Jahren als Mitglied der ‚Weintraub Syncopaters‘ Karriere. Als Jude in Deutschland ab 1933 nicht mehr sicher, führte ihn ein unruhiges Leben durch ganz Europa. Während des Zweiten Weltkriegs stieg er in der Sowjetunion als „Westimport“ zu einem Superstar mit eigenem Jazzorchester auf. Nach Kriegsende als Verräter gebrandmarkt und zu zehn Jahren Arbeitslager verurteilt, machte Rosner auch als Gulag-Häftling Musik. Doch nach Stalins Tod konnte er in Moskau nicht an seinen alten Ruhm anknüpfen, bis ihn sein Weg schließlich 1973 nach West-Berlin zurückführte. Triumph und Tragik prägten diesen jüdischen Lebensweg im 20. Jahrhundert.