Ethnopolitik und Minderheitenschutz in Ostmitteleuropa
(31206)
Typ | Vertiefungsseminar |
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Dozent/in | Daniel Hegedüs |
Semester | Wintersemester 16/17 |
Veranstaltungsumfang | |
Raum | Garystr. 55 Seminarraum 121 |
Zeit | Di 16:00-18:00 |
Die Bestrebung nach ethnischer Autonomie oder nach Unabhängigkeit auf der Basis des Selbstbestimmungsrechts der Völker sind Phänomene, die auf Grund der Ukraine-Krise schnell wieder in den Mittelpunkt der internationalen Politik gerückt sind. Ist die Minderheitenfrage aber bewusst von außen und innen instrumentalisiert und/oder muss man auch in der breiteren ost- und mitteleuropäischen Region mit wiederkehrenden, ungelösten ethnopolitische Konflikten rechnen?
Das Seminar bietet in der ersten Hälfte des Semesters eine Einführung in Ethnopolitik- und Nationalismus-Theorien. Es beschäftigt sich unter anderem mit den Grundbegriffen von Staat, Volk, Nation, Ethnizität, Minderheit und Selbstbestimmungsrecht sowohl in der internationalen und europäischen Politik. Es gibt einen Überblick über das System des europäischen Minderheitenschutzrechtes und über die ethnischen Verhältnisse der ostmitteleuropäischen Länder. In der zweiten Hälfte des Semesters werden ausgewählte Minderheitenkonflikte und best practice Lösungen als Fallbeispiele aus der ostmitteleuropäischen Region analysiert und gemeinsam bearbeitet.
Thematik
1. Einführung
2. Ethnopolitik der Alltagen – ethnic bias in the policy cycle
3. Theoretische Modellen des multiethnischen Zusammenlebens
4. Völkerrechtliche Grundstrukturen des Minderheitenschutzes
5. Einführung in die Nationalismustheorien
6. Historische Einleitung – Ethnopolitik in Ostmitteleuropa 1878-1989
7. Selbstbestimmungsrecht: Das Recht auf Sezession oder Autonomie?
8. Minderheitenpolitische Konditionalität der EU Osterweiterung
9. Roma und Sinti: die größte Minderheit Europas
10. Die Grundstandards der EU: europäische Antidiskriminierungspolitik
11. Minderheitenpolitik der Visegrad Staaten
12.-15. Ausgewählte Fallbespiele