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Ausstellung im Jüdischen Museum Berlin - Frühjahr 2012

 

Berlin Transit.

Jüdische Migranten aus Osteuropa in den 1920er Jahren

Eine Ausstellung vom 23.03.-15.07.2012

Berlin war als Drehscheibe zwischen Ost und West bereits seit Ende des 19. Jahrhunderts, vor allem aber nach dem Ersten Weltkrieg, Zufluchtsort und Zwischenstation für Zehntausende von Juden aus Osteuropa. Die meisten kamen als Kriegs-, Pogrom- oder Revolutionsflüchtlinge aus Russland, Litauen und Galizien. Für ein gutes Jahrzehnt wurde die Stadt zu einem Zentrum jüdischer Migration in Europa. Vielfältig vernetzt und in mehreren Sprachen zu Hause, bewirkten die Einwanderer eine Blüte jüdischer Kultur in Berlin. Viele der jüdischen Migranten lebten im Scheunenviertel, nahe dem Alexanderplatz, andere im bürgerlichen Charlottenburg, das aufgrund des hohen russischen Anteils der Bevölkerung auch »Charlottengrad« genannt wurde.

Die Ausstellung im Jüdischen Museum Berlin vom 23. März bis 15. Juli 2012 nahm in sechs Themenräumen und einem Epilog die Zu- und Weiterwanderung jüdischer Emigranten und Flüchtlinge aus Osteuropa zwischen den beiden Weltkriegen in den Blick. Die Themenräume folgten keinem chronologischen Narrativ, sondern wurden durch unterschiedliche Objektgattungen wie Foto, Buch, Audio, Familienmemorabilia, Gemälde sowie Film charakterisiert. Die Vielfalt dieses »Babylon in Berlin« wurde für die Besucher hörbar durch literarische und autobiografische Texte auf Russisch, Jiddisch, Hebräisch und Deutsch.

Die Ausstellung war in Kooperation zwischen dem Jüdischen Museum Berlin und dem Forschungsprojekt „Charlottengrad und Scheunenviertel. Osteuropäisch-jüdische Migranten im Berlin der 1920/30er Jahre“ am Osteuropa-Institut der Freien Universität Berlin entstanden.

Begleitend zur Ausstellung fand am 24. März 2012 ein Symposion statt. Eine Bildergalerie ist online. Weitere Informationen dazu finden Sie auf den Seiten des Jüdischen Museums.

Zur Ausstellung ist ein reich bebilderter Katalog mit elf ergänzenden Essays renommierter Wissenschaftler im Wallstein Verlag erschienen.