Januar 2022
Angel v tjubetejke, Ангел в тюбетейке, Orig. Тақиялы періште, 1968
Regie: Šakėn Kenžetaevič Ajmanov
Hauptdarsteller*innen: Amina Umupzakova, Alimgazy Rajnbekov, Bibigul’ Tulegenova, Biken Rimova, Ermek Serkebaev
Genre: Sowjetische Musikkomödie
Musik: Aleksandr Zacepin
Jahr: 1968
Dauer: 97 Min.
Sprachfassung: Kasachisch
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Tailak ist ein gutmütiger Geographielehrer, aber einsam. Seine Tubeteika (die traditionelle Kopfbedeckung in Kasachstan) zieht er nie aus. Seine Mutter Tana, die er sehr liebt und respektiert, macht sich große Sorgen um das Junggesellenleben ihres Sohnes. Sie ist überzeugt, dass neben einem Mann immer eine „gute Frau“ stehen soll, und wenn nicht gleich eine Mutter, dann zumindest eine Ehefrau. In Almaty angekommen, beginnt sie, nach einer geeigneten Brautkandidatin für ihren Sohn zu suchen. Währenddessen lernt Tailak Aisha kennen, in die er sich verliebt. Aber Tana bewilligt die Wahl ihres Sohnes nicht sofort, da sich herausstellt, dass Aisha die Tochter eines gewissen Tahir ist, Tanas Ex-Verlobter, der sein Wort nicht hielt. Eine Liebeskömodie nimmt damit ihren irrwitzigen Anfang.
Die Musikkomödie „Angel v tjubetejke“ präsentiert damals noch junge sowjetische Stadt Almaty von ihren besten Seiten und fängt über das vom Staat etablierte propagandistische Pflichtprogramm hinaus filmisch die spezifisch kasachischen Folklorelemente ein, indem z.B. die Protagonist*innen in Nationaltrachten präsentiert werden oder die Figuren kasachische Volksmusik performen – Dank den Komponisten Aleksandr Zacepin wird der Film vielfälltig musikalisch begleitet. Die Konflikte, die hier mit den kommunistischen Moderniesierungsideen zwischen den Generationen entstehen, werden im Film anhand von Hauptfiguren in den Vordergrund gestellt. Die Emanzipationsbestrebungen der jungen Kasachinnen stößt in den alten Generationen auf Spott und Kritik. Doch im sowjetischen Staat, so das Motto des Filmes, findet sich für jede/jeden ein würdiger Platz.
„Angel v tjubetejke“ (1968) ist ein kasachischer Kinoklassiker aus der Sowjetzeit, der besonders gerne zum Jahreswechsel im Fernsehen gezeigt wird. In diesem Sinne wünscht Ihnen die Mediothek des Osteuropa Instituts ein glückliches und gesundes Jahr 2022!
Zum Regisseur:Šakėn Ajmanov war ein sowjetischer, kasachischer Schauspieler und Regisseur. Ajmanov wurde in einem Dorf im Gebiet Pawlodar im Osten Kasachstans geboren. Von 1931 bis 1933 studierte er am Kasachischen Institut für Pädagogik. Im Anschluss an sein Studium erhielt er eine Anstellung als Schauspieler und Regisseur in Almaty am Kasachischen Nationalen Akademischen Schauspieltheater, benannt nach M. O. Auezov. Von 1947 bis 1951 übernam er die künstlerische Leitung des Hauses. 1953 gab er die Arbeit am Theater auf und konzentrierte sich auf Filmregie. Als Mitglied der kommunistischen Partei, drehte er für die staatliche Filmgesellschaft „Kasachfilm“ zahlreiche Komödien und Filme zu historischen Themen. Den größten Erfolg brachte ihn sein letzter Film „Konec atamana“ (Orig. Конец атамана, 1970). Ajmanov starb 1970 an einem Autounfall in Moskau.
Filmografie:Eine vollständige Biografie und Filmografie des Regisseurs finden Sie hier.
Weitere Informationen zum Film:Youtube: Eine Playlist mit Filmmusik
Tunnel.ru: Liederauswahl
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Massaget.kz: "Тақиялы періште" - аты аңызға айналған фильм
Zum kasachischen/zentralasiatischen Film:Novastan: Zentralasien auf der Kinokarte
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