Sonntag, 6. Oktober, 19:00h
ACUDkino, Veteranenstr. 21 * 10119 Berlin
Zaza Khalvashi / Georgien 2017 / OMEU / 91 min
Das Werk von Zaza Khalvashi (*1957) nimmt einen einzigartigen Platz im georgischen Kino ein. Der Regisseur aus Batumi, Adscharien, rückt in seinen Filmen die Peripherie des Landes in den Fokus, die vom zeitgenössischen georgischen Kino oft übersehen wird. „NAMME“ war 2018 der georgische Beitrag für den besten fremdsprachigen Film bei den Oscars. Er spielt in einem kulturell und religiös vielfältigen muslimischen Bergdorf in Adscharien. Die Erzählung folgt dem Erwachsenwerden von Namme, der einzigen Tochter von vier Geschwistern. Sie muss eine heilige Quelle beschützen, die von ihrer Familie bereits seit Generationen behütet wird.
Doch Namme ist mehr als nur eine Wächterin. Khalvashi webt meisterhaft eine poetische Erzählung, die das Spannungsverhältnis zwischen Moderne und Tradition erforscht und gleichzeitig die unerbittliche Ausbeutung der Natur kritisiert. Als in dem Dorf ein Wasserkraftwerk gebaut wird, wird das Wasser - das zentrale Element des Films - zu einem mächtigen Symbol, um das sich alle Handlungen drehen. In "Namme" erschafft der verstorbene Filmemacher eine scheinbar mythische Welt, die durch die Konflikte zwischen Kultur, Identität, Ökologie und Technologie allmählich ihres Zaubers beraubt wird.
Im Anschluss an den Film findet eine Diskussion mit den Historikerinnen Manana Nikabadze und Tamar Qeburia statt.
Tickets gibt es hier.
Einführung: Susanne Strätling
Moderation: Irine Beridze, Literatur- und Kulturwissenschaftlerin
Organisiert von der DGO und dem Osteuropa-Institut der Freien Universität Berlin.
For information in English language, please follow this link.