Gegenwartslyrik und Gewalt: weibliche Stimmen aus Osteuropa
Das Seminar soll die Plattform für die weiblichen Stimmen aus Osteuropa bieten und sich mit den Fragen befassen: Wie können Gedichte im sozialpolitischen Kontext gelesen werden? Was kann Dichtung bewirken? Auf welche Weise kann Dichtung in fremden Sprachen zugänglich und verständlich gemacht werden? Für die Lektüre werden die Texte von Valzhyna Mort, Julia Cimafeeva, Marija Stepanova, Galina Rymbu, Ija Kiva, Ljuba Jakymtschuk, Kateryna Kalytko, Halyna Kruk vorgeschlagen. Die Auswahl ist jedoch diskutierbar. Der Schwerpunkt wird zwar auf belarussischen, russischen und ukrainischen Dichterinnen gelegt, aber andere Autor:innen und Sprachen können mitbehandelt werden. Die Lektürevorschläge und Erweiterungen von Studierenden sind sehr willkommen. Das kultur- und literaturwissenschaftliche Interesse macht die aktuelle Suche der Autor:innen nach einer Sprache aus, die die Gewalt in Worte fassen kann und sich ihr widersetzen, wobei der Sprachgebrauch und die Grenzen der Sprache problematisiert werden. Jedoch scheint es, dass genau die Poesie für die schnelle Kommunikation der traumatischen Erfahrungen sorgen kann. Deswegen wird das Augenmerk auf die Übersetzung und generell die Medien gerichtet. Soziale Netzwerke und andere digitale Angebote ermöglichen die Vermittlung von den poetischen Texten und unterstützen den Austausch zwischen Autor:innen. Zur historischen Kontextualisierung der aktuellen Debatten wird die Lektüre der Auszüge aus Schriften von Jean-Paul Sartre, Theodor W. Adorno, Czeslaw Milosz und Susan Sonntag angeboten.
Die Kenntnisse der osteuropäischen Sprachen sind zwar erwünscht, aber sind keine (!) Voraussetzung für die Teilnahme, denn die bereitgestellten Texte sind mit der deutschen oder englischen Übersetzung versehen. Die Sitzungen werden durch die Gespräche mit den eingeladenen Autorinnen erweitert. Sprache: Deutsch und Englisch
(16435a)
Typ | Vertiefungsseminar |
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Dozent/in | Marina Sivak, M.A. |
Raum | Habelschwerdter Allee 45 J 30/109 |
Beginn | 18.04.2023 | 16:00 |
Zeit | Di, 16:00-18:00 |