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Performance-Kunst in Russland

In den letzten Jahren macht die russische Performance-Szene, vor allem als Bestandteil der “neuen Protestkultur”, wieder verstärkt von sich reden. Wenn die Performance ein Instrument der Transformation der Wirklichkeit ist, dann wird sie im heutigen Russland dazu benutzt, die Machtverhältnisse sowohl im Alltäglichen als auch im Politischen neu zu verhandeln und Bilder zu schaffen, die eine alternative Wahrnehmung der Gegenwart erlauben. Doch um die Funktionsweisen und die Wirkung der aktuellen russischen Performancekunst zu verstehen, muss man den Blick zurück auf die Anfänge und Entwicklung dieser Gattung in Russland werfen. Das Seminar gibt eine systematische Einführung in die Geschichte der Aktions- und Performancekunst in der sowjetischen und postsowjetischen Zeit seit den 1970er Jahren und verbindet sie mit entsprechenden Tendenzen in anderen Ländern West- und Osteuropas. Neben der Frage “Was macht das Besondere der russischen Performance-Szene aus?”, steht dabei immer auch eine andere: “Was sagen uns die zur Diskussion stehenden Aktionen über das Performative in der Kunst überhaupt?” Es wird untersucht, inwiefern sich die Performance von den anderen Kunstgattungen (wie Theater oder bildende Kunst) unterscheidet und wo sie hingegen mit ähnlichen Techniken arbeitet. Aus diesen Fragestellungen ergibt sich auch die Wahl der analytischen Verfahren, die uns ermöglichen werden, die Performance als eine eigenständige Kunstform in ihrer ganzen Komplexität zu fassen.

(HU5260104)

TypSeminar
Dozent/inEkaterina Vassilieva
InstitutionHU Berlin
SpracheDeutsch
SemesterSoSe 2017
Veranstaltungsumfang
RaumDorotheenstraße 65 561
Beginn21.04.2017
Ende22.07.2017
Zeit

Freitag, 12-14 Uhr

Literaturliste

Fischer- Lichte, Erika: Ästhetik des Performativen. Frankfurt/Main: Suhrkamp 2004.
Bryzgel, Amy: Performing the East: Performance Art in Russia, Latvia and Poland Since 1980. NY: I.B.Tauris 2013.