Revolution revisited
Das Seminar widmet sich im 100. Jubiläumsjahr der 'Großen
Oktoberrevolution', die - so die Ausgangsthese - gemeinsam mit dem
darauf folgenden Bürgerkrieg von Beginn an ein mediales und damit
medialisiertes 'Ereignis' darstellte. Während die postrevolutionäre
Kultur den katastrophischen Umsturz und die Etablierung einer neuen
Ordnung in ihrer Widersprüchlichkeit reflektierte, tendierte der
Stalinismus zu historischen Determinismen, Kanonisierung und Retusche.
Und doch lässt sich nicht erst im Rahmen der zahlreichen
Tauwetter-Aufarbeitungsversuche der revolutionären Epoche (insbesondere
im Film) von einer Re-Vision sprechen. Vielmehr ringt jede Kultur, ob
affirmativ oder oppositionell, mit der Deutung dessen, was die
Revolution war, ist und (gewesen) sein wird.
(HU5260101)
Dozent/in | Prof. Dr. Susanne Frank |
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Institution | HU Berlin |
Sprache | Deutsch |
Semester | SoSe 2017 |
Veranstaltungsumfang | |
Raum | Dorotheenstraße 65 542 |
Beginn | 18.04.2017 |
Ende | 22.04.2017 |
Zeit | Mittwoch, 16-18 Uhr |
Literaturliste
Die im Seminar besprochenen einschlägigen Texte und Filme formieren sich über das gesamte 20. Jahrhundert hinweg zu einer 'Revolutions-Kultur', die immer wieder auch den Blick für marginale Perspektiven freigibt (sei es als Gender-Perspektive, sei es im Hinblick auf ethnische oder regionale Minoritäten, sei es im komplexen Zusammenspiel unterschiedlicher medialer Codierungen). Zu den (etwas längeren) literarischen Texten, die besprochen werden, gehören Konstantin Fedins "Goroda i gody" (1924) sowie "Mirskaja čaša" (1922), die beide bereits im Vorfeld gelesen werden können.