Musik im Kontext der russischen und sowjetischen Kultur (1. Hälfte des 20. Jh.s)
Dozent/in | Prof. Dr. phil. Susanne Frank |
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Institution | HU Berlin |
Webadresse | |
Raum | Dorotheenstraße 65, Raum 542 |
Beginn | 23.04.2018 | 16:00 |
Zeit | Montag 16 - 20 Uhr |
In diesem Seminar wird die Geschichte der russischen und der sowjetischen Kultur, vom Symbolismus über Avantgarde und Sozialistischen Realismus bis zum Tauwetter und den neoavantgardistischen Strömungen des späten 20. Jahrhunderts durch die Linse von musikalischen Schlüsselereignissen all dieser Epochen betrachtet. Komponisten wie Čajkovskij, Skrjabin, Šostakovič und Schnittke und ihre Werke werden ebenso in den Blick genommen wie wichtige Komponisten aus den nicht-russischen Sowjetrepubliken.
Ausgangspunkt für diese kultur- und musikhistorische Fragestellung bildet die Tatsache, dass es bislang v.a. Forschung zum Zusammenhang zwischen Literatur und visuellen Kunstformen gab, nicht aber zu dem zwischen der Musik und den anderen Künsten sowie dem kulturellen Kontext generell. Einer der Gründe dafür mag sein, dass die Komponisten im Vergleich zu den führenden Autoren und Bildkünstlern der Moderne eher im Abseits standen. Andererseits können gerade an den Musikstilen sehr präzise die Entwicklungen und Wendungen der generellen ästhetischen Orientierung des 20. Jh.s nachvollzogen werden.
Der Einbezug der musikalischen Tendenzen in den verschiedenen Sowjetrepubliken – mit einem besonderen Akzent auf Zentralasien – ermöglicht eine breitere gesamtsowjetische Perspektive auf die Musikgeschichte im kulturellen Kontext und einen vergleichenden analytischen Blick auf das Formenrepertoire, mit dem die Musik regionales Erbe mit ästhetisch-politischen Programmatiken der Innovation verband.
Im Seminar werden mehrere Musikspezialisten Gastvorlesungen zu Schwerpunktthemen halten, darunter Prof. B. Gasparov von der Columbia University und der HSE/Petersburg und Elmir Mirzayev, Komponist und Musikhistoriker aus Baku.
Das Seminar beginnt mit einer Einführungssitzung und Programmbesprechung am 23.4. um 18 Uhr