Zwischen Wüstensonne und Finsternis - Imaginationen Turkmenistans
(31703)
Dozent/in | Clemens Günther |
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Institution | FU Berlin |
Webadresse | |
Semester | Sommersemester 2018 |
Veranstaltungsumfang | |
Maximale Teilnehmerzahl | 50 |
Raum | Garystr. 55, 121 |
Beginn | 24.04.2018 | 16:00 |
Zeit | Dienstag 16 - 18 Uhr |
Die gegenwärtigen Diskussionen um Eurasien als kulturellem, politischem und wirtschaftlichem Raum rücken Fragen nach den Wechselbeziehungen zwischen den nationalen und regionalen Traditionen auf dem eurasischen Kontinent ins Blickfeld der Kultur- und Literaturwissenschaften. Seit dem späten 19. Jahrhundert war Turkmenistan, die südlichste der heutigen zentralasiatischen Republiken, Objekt von Imaginationen und Projektionen aus dem russisch-sowjetischen Zentrum. Im Laufe des 20. Jahrhunderts hat sich in enger Wechselwirkung zwischen indigenen und imperialen Visionen eine komplexe Semantik herausgebildet, die das Seminar anhand exemplarischer Fremd- und Selbstbeschreibungen Turkmenistans studieren möchte. Die dabei zu Tage tretenden kulturellen Formationen werden im Seminar kritisch zur postkolonialen Theoriebildung in Beziehung gesetzt. Trotz des zugegebenermaßen speziellen Seminargegenstands ist das Seminar gut als Einstieg in die russisch-sowjetische Kultur- und Literaturgeschichte des 20. Jahrhunderts geeignet. Gelesen werden Texte von u.a. Konstantin Paustovskij, Andrej Platonov und Jurij Trifonov. Darüber hinaus erwarten euch Filme von u.a. Dziga Vertov, Chodžadurdy Narliev und Aleksandr Sokurov sowie Ausflüge in die Architektur- und Operngeschichte des Landes. Alle Texte werden in deutscher oder englischer Übersetzung zur Verfügung gestellt. Russisch-Kenntnisse sind für das Seminar daher nicht zwingend notwendig. (Turkmenisch-Kenntnisse wären ein Traum)