Theorien des Lesens
(16418)
Typ | Proseminar (online) |
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Dozent/in | Prof. Dr. Susanne Strätling |
Beginn | 15.04.2021 | 12:00 |
Zeit | Do 12:00-14:00 Uhr |
Was tun wir, wenn wir lesen? Etwas Geschriebenes ansehen und erkennen, was der Inhalt davon ist. Einen Text laut vortragen. Eine Messe zelebrieren. Trauben ernten. Eine Fährte einem Tier zuordnen. Einen Gesichtsausdruck mit einer Stimmung oder etwas Ungesagtem verbinden. Eine Auswahl treffen. Einen Code dechiffrieren. Aus Kaffeesatz, Karten oder Knochen die Zukunft ableiten. Diese und mögliche andere Antworten kreisen um eine Kulturtechnik, die ebenso zentral für die Literatur- oder allgemeiner: Textwissenschaften ist, wie sie sich im Unbestimmten oder Metaphorischen verliert. Formen und Formate der Lektüre umfassen historisch und systematisch ein breites Spektrum, das vom vor-gutenbergschen Zeitalter bis in digitale Leseforen reicht, das basale Techniken der Alphabetisierung ebenso umfasst wie elaborierte Modelle des “close reading”, das lautes wie stilles, monastisches wie scholastisches, lineares wie labyrinthisches, distanziertes wie empathisches Lesen kennt. Im Seminar wollen wir uns der Vielfalt poetischer und methodischer Konzeptualisierungen des Lesens durch drei Zugänge nähern: 1. Praktiken des Lesens, 2. Medien des Lesens, und 3. Theorien des Lesens.