"Von Berlin nach Tomsk. Auf den Spuren eines Gastarbeiters im Sibirien der 1930er Jahre"
Der Dokumentarfilm der Anthropologin und Lehrbeauftragten des Osteuropa-Instituts Dr. Cordula Gdaniec begibt sich auf die Spur eines deutschen „Gastarbeiters“ der 1930er Jahre in die Sowjetunion. Bis heute ist wenig bekannt über diese Facharbeiter und Spezialisten, die mithalfen die Industrie der Sowjetunion aufzubauen. Ausgehend vom Fotoalbum ihrer Familie, das die Jahre in Westsibirien von 1930 bis 1934 dokumentiert, folgt Gdaniec dem Weg ihres Großvaters, eines Bergbauingenieurs, nach Tomsk. Der Alltag der Familie und die Arbeitsbedingungen waren geprägt von Abenteuer und Privilegien. Ebenso wenig blieb die Familie von den sowjetischen Realitäten der Mangelwirtschaft, der Überwachung und des herannahenden Großen Terrors verschont. Der Kurzfilm enthält historische Filmaufnahmen aus der Zeit des ersten Fünfjahresplans. Er ist zudem ein Reisetagebuch der Regisseurin nach Tomsk.
Im Anschluss führt die Historikerin Dr. Carola Tischler (Berlin) ein Gespräch mit der Regisseurin und beleuchtet die deutsch-sowjetischen Beziehungen aus einer historischen Perspektive.
Der Film wird auf Englisch und Russisch (mit englischen Untertiteln) gezeigt, das anschließende Gespräch findet in deutscher Sprache statt.
Zeit & Ort
13.02.2020 | 19:00
Kinosaal des Deutsch-Russischen Museums Berlin-Karlshorst