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"Berliner Gegenwartsliteraturen" mit Dmitrij Kapitelman und Irine Beridze

07.09.2022 | 19:00
"Berliner Gegenwartsliteraturen" mit Dmitrij Kapitelmann und Irine Beridze

"Berliner Gegenwartsliteraturen" mit Dmitrij Kapitelmann und Irine Beridze

In der vierten Ausgabe der "Berliner Gegenwartsliteraturen" ist der Autor und Journalist Dmitrij Kapitelman zu Gast.

Berlin ist Anziehungspunkt für und Produktionsstätte von Literat:innen: In kaum einer anderen Stadt leben und schreiben so viele Autor:innen wie hier. Mit ihren Texten erweitern sie kontinuierlich den literarischen Kanon der Stadt, öffnen ganz unterschiedliche Lebensrealitäten und prägen das Kulturleben. Ausgehend davon spüren die Kulturjournalistin Lara Sielmann und die Literaturwissenschaftlerin Lena Vöcklinghaus in „Berliner Gegenwartsliteraturen“ Aspekten der Themen und Motive ihrer literarischen Gäst:innen in der Berliner Stadtgesellschaft nach, die man auf den ersten Blick nicht vermuten würde. Die Lesereihe versteht sich als diskursiv in diesem Sinne, dass diese Bezüge filmisch, audititv und durch Gäst:innen erweitert wird  - also eine Art live Feature als Lesungsformat.

Literarischer Gast

Dmitrij Kapitelman, 1986 in Kiew geboren, kam im Alter von acht Jahren als "Kontingentflüchtling" mit seiner Familie nach Deutschland. Er studierte Politikwissenschaft und Soziologie an der Universität Leipzig und absolvierte die Deutsche Journalistenschule in München. Heute arbeitet er als freier Journalist. 2016 erschien sein erstes, erfolgreiches Buch Das Lächeln meines unsichtbaren Vaters, für das er den Klaus-Michael Kühne-Preis gewann. Für sein zweites Buch Eine Formalie in Kiew (2021) wurde Kapitelman mit dem Buchpreis "Familienroman" der Stiftung Ravensburger Verlag ausgezeichnet. 

Zum Buch

Eine Formalie in Kiew ist die Geschichte einer Familie, die einst voller Hoffnung in die Fremde zog, um ein neues Leben zu beginnen, und am Ende ohne jede Heimat dasteht. Erzählt mit dem bittersüßen Humor eines Sohnes, der stoisch versucht, Deutscher zu werden.

Dmitrij Kapitelman kann besser sächseln als die Beamtin, bei der er den deutschen Pass beantragt. Nach 25 Jahren als Landsmann, dem Großteil seines Lebens. Aber der Bürokratie ist keine Formalie zu klein, wenn es um Einwanderer geht. Frau Kunze verlangt eine Apostille aus Kiew. Also reist er in seine Geburtsstadt, mit der ihn nichts mehr verbindet, außer Kindheitserinnerungen. Schön sind diese Erinnerungen, warten doch darin liebende, unfehlbare Eltern. Und schwer, denn gegenwärtig ist die Familie zerstritten. 

Expertin

Irine Beridze kommt aus Georgien und lebt und arbeitet aktuell in Berlin/Potsdam. Nach ihrem BA-Studium in Germanistik hat sie an der FU und UP ein Master in Neuere Deutsche Literatur und Osteuropäische Kulturstudien abgeschlossen. Aktuell arbeitet sie als Wissenschaftliche Mitarbeiterin am Arbeitsbereich Kultur des Osteuropa-Instituts sowie am Peter_szondi-Institut der Freien Universität Berlin und promoviert dort zum Thema Postsowjetische Migrationsliteratur. Ihr besonderes Interesse gilt der mittel- und osteuropäischen Gegenwartsliteratur und Kultur, dem osteuropäischen Film und der Geschichte und Kultur des osteuropäischen Judentums.

Zur Veranstaltung

Eintritt frei. Begrenzte Plätze. Anmeldung telefonisch oder via E-Mail an: museum@charlottenburg-wilmersdorf.de / Fon +49 30 - 90 29 24 106 .

Bei freien Plätzen ist auch eine spontane Teilnahme möglich.

Link zur Veranstaltung auf Facebook

Zeit & Ort

07.09.2022 | 19:00

Museum Charlottenburg-Wilmersdorf in der Villa Oppenheim
Schloßstraße 55 / Otto-Grüneberg-Weg, 14059 Berlin
www.villa-oppenheim-berlin.de