Lehrpreis der USC Shoah Foundation für Prof. Pickhan und Alina Bothe
News vom 14.09.2015
Während der sogenannten „Polenaktion“ im Oktober 1938 wurden zwischen 1.500 und 6.000 Menschen polnisch-jüdischer Herkunft aus Berlin an die polnische Grenze deportiert und in Polen in der damaligen Grenzstadt Zbąszyń interniert. Über die Lebenswege der Berliner Deportierten ist bislang wenig bekannt. Prof. Dr. Pickhan und ihre Doktorandin Alina Bothe widmeten sich im Wintersemester 2014/2015 diesem wissenschaftlichen ‚Neuland‘ in einem Seminar unter dem Titel: „Ausgewiesen! 1938 aus Berlin deportierte Jüdinnen und Juden. Eine Spurensuche“. Dabei erforschten Studierende die Geschichte der damals ausgewiesenen Berliner Familien. Neben Archivarbeiten verwendeten die Studierenden Interviews des Visual History Archives für ihre Spurensuche oder nahmen selbst Kontakt mit den Überlebenden auf. Zum Abschluss des Seminars reisten beide Lehrende mit der Studiengruppe nach Zbąszyń. Für diesen Kurs erhielten Prof. Dr. Gertrud Pickhan und Alina Bothe den Lehrpreis der USC Shoah Foundation. Im Wintersemester findet nun unter dem Titel „Die Ausweisung polnischer Jüdinnen und Juden aus Berlin 1938. Erfahrungsgeschichte, Archivrecherche und Sichtbarmachung“ eine Fortsetzung des Seminars statt. Gemeinsam mit den Studierenden bereiten die Preisträgerinnen dabei eine Ausstellung zum Thema vor, deren Eröffnung für Oktober 2017 geplant ist.
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