OEI Aktuell 2019 / 01
21.02.2019
Liebe Freundinnen und Freunde des Osteuropa-Instituts der Freien Universität Berlin,
es ist uns eine Freude, die siebte Ausgabe des Newsletters OEI-AKTUELL anzukündigen. Das Wintersemester 2018/19 war geprägt von einer Vielzahl an lehrbezogenen und forschungsrelevanten Aktivitäten. Besonders freuen wir uns über die verschiedenen Aktivitäten unseres Instituts, die aufgrund des großen Interesses im Wintersemester verlängert wurden.
Das Seminar "Kitchen Talks" der Kultur-Abteilung, das von Prof. Dr. Susanne Strätling (Universität Potsdam) und Prof. Dr. Georg Witte (FU Berlin) gemeinsam geleitet wurde, ging im Wintersemester 2018/19 aufgrund des großen Erfolgs in die zweite Runde. Die Gespräche mit den russischen Autor_innen und Künstler_innen, die in Berlin leben und sich mit den Studierenden in ihren Ateliers oder Wohnungen treffen, sind auf einem Blog dokumentiert.
Auch die Ausstellung "AUSGEWIESEN! Berlin, 28.10.1938. Die Geschichte der 'Polenaktion'" im Centrum Judaicum Berlin, die als Kooperationsprojekt der Abteilung Geschichte des Osteuropa-Instituts und des Aktiven Museums Berlin entstanden ist, wurde bis zum 28.2.2019 verlängert. An der Vorbereitung der Ausstellung waren zahlreiche Studierende des Osteuropa-Instituts und anderer Studiengänge an FU, HU und TU beteiligt.
Ein Höhepunkt des Semesters war unsere Vorlesungsreihe, die jedes Wintersemester am Osteuropa-Institut stattfindet. Dieses Semester beschäftigten sich die Professor_innen des Instituts und ihre aus regional, überregional und international anerkannten Osteuropa-Expert_innen bestehenden Gäste mit dem Thema "New Dividing Lines in Eastern Europe: Challenges to the Western Narrative".
Wie immer stellen wir Ihnen im Rahmen des Newsletters auch unsere neuen Mitarbeiter_innen sowie Gastwissenschaftler_innen vor, informieren Sie über weitere Aktivitäten der einzelnen Abteilungen und weisen Sie auf die neuesten Publikationen, die am OEI entstanden sind, hin.
Werfen Sie doch einfach einen Blick in den Newsletter und klicken Sie auf die Artikel, die Sie besonders interessieren.
Viel Spaß beim Lesen wünscht die Leitung des OEI
Kunst vor Gericht
Im Rahmen des Blockseminars „Kunst vor Gericht“ findet im kommenden Sommersemester ein Vortrag der Herausgeberin der Bände „Kunst vor Gericht“ sowie „Kunsturteile. Gerichtsprozesse gegen Kunst in Russland nach der Perestroika“, Sandra Frimmel, statt. Die Veranstaltung wird voraussichtlich am 20.06.2019 stattfinden.
Norm(alis)ierte Sexualitäten – eine herrschaftskritische Analyse. Fokus Osteuropa.
Am 12.07.2019 findet eine Konferenz zum Thema „Norm(alis)ierte Sexualitäten – eine herrschaftskritische Analyse“ statt. Im Rahmen der Konferenz werden sich vor allem Nachwuchswissenschaftler_innen mit der Perpetuierung von Herrschaftsverhältnissen durch eine heteronormative Weltanschauung in osteuropäischen Ländern auseinandersetzen. Interessierte können noch bis spätestens zum 01.03.2018 ein Abstract senden.
Richard Löwenthal Lecture 2019
Im Sommersemester 2019 findet zum zweiten Mal die Richard Löwenthal Lecture am Osteuropa-Institut statt. Am 4. Juni 2019 wird der renommierte Russlandforscher Peter Rutland einen Vortrag zum Thema „Imagining Russia after Putin“ halten.
Die Richard Löwenthal Lecture ist eine öffentliche Vortrags-Reihe, die einmal im Jahr bekannte Forscher_innen zu Osteuropa und dem post-sowjetischen Raum ans Osteuropa-Institut einlädt. Richard Löwenthal (1908-1991) war Politikwissenschaftler und von 1961-1974 Professor an der Freien Universität Berlin. Der Sozialist, engagiert im Widerstand gegen den NS, forschte nach seiner Rückkehr aus dem Exil über Totalitarismus, Nationalsozialismus sowie zu politischen Entwicklungen Osteuropas. Im Sommersemester 2018 war Irina Scherbakowa zu Gast. Passend zum Jubiläumsjahr der 68er-Bewegung hielt sie einen Vortrag zum Thema "Russland 1968 - damals und heute".
Projektseminar: Konflikt und Kooperation in Osteuropa
Der Euromaidan in Kiew, LGBT-Proteste in Südosteuropa oder der Russisch-Georgische Krieg von 2008 sind öffentliche Fixpunkte eines generellen radikalen Wandels in Mittel- und Osteuropa, der seit dem Zerfall der Sowjetunion ebenso Konflikte wie auch neue Kooperationen mit sich gebracht hat. Im Rahmen des Projektseminars „Konflikt und Kooperation in Osteuropa“ begaben sich die Studierenden des Master-Studiengangs „Osteuropastudien“ auf Spurensuche, um sowohl gegenwärtige als auch die Auswirkungen vergangener Konflikte zu untersuchen. Sie entwickelten vielfältige journalistische, wissenschaftliche und künstlerische Projekte. Gemeinsam ist ihnen der Ansatz, den Menschen vor Ort zuzuhören und aus ihrer Perspektive die Entwicklungen nachzuvollziehen. In unterschiedlichen Formaten wie Ausstellungen, Buchprojekte, Diskussionsveranstaltungen und multimediale Webseiten entstand ein grenzüberschreitender Austausch. Anhand hochwertigen Interview- und Filmmaterials sind diese Eindrücke nun öffentlich einsehbar und geben einen Einblick in die vielfältige Region Mittel- und Osteuropa.
Auszeichnung für Projekt "Tek Bunkeri" von Studierenden des OEI
Treffpunkt albanischer Militärbunker
Eine Gruppe von Studierenden des Osteuropa-Instituts verwandelt ihr Uni-Projekt in ein Sozialunternehmen und erhält den Courageous Citizens Grant der European Cultural Foundation.
Polnischer Botschafter verleiht zum 10. Mal den Wissenschaftlichen Förderpreis an Nachwuchswissenschaftler_innen aus Deutschland
Am Donnerstag, dem 13. Dezember 2018, verlieh der Botschafter der Republik Polen, S. E. Prof. Dr. Andrzej Przyłębski, den Wissenschaftlichen Förderpreis des Botschafters der Republik Polen 2018 im Konferenzsaal des Topoi-Haus Dahlem der Freien Universität Berlin.
Der Wissenschaftliche Förderpreis des Polnischen Botschafters feierte 2018 sein zehnjähriges Jubiläum. Insgesamt 28 Dissertationen und Masterarbeiten auf hohem fachlichen Niveau wurden vorgeschlagen – zweifellos ein Höhepunkt in der Geschichte des Wissenschaftlichen Förderpreises.
Radio-Feature über den jüdischen Berliner Jazzmusiker Eddie Rosner mit Prof. Pickhan im Radio France Culture
Prof. Dr. Gertrud Pickhan im Interview mit Radio France Culture im Rahmen eines 2-teiligen dokumentarischen Radiofeatures über den jüdischen Berliner Jazzmusiker Eddie Rosner.
Vorträge und Radiobeitrag von Vitali Taichrib
Bei der BASEES-Konferenz in Cambridge (UK) im April 2018 stellte Vitali Taichrib mit seinem Vortrag „Hunger-Writing: Breaching the Inaccessible“ eine sinnesgeschichtliche Quellenanalyse der Tagebücher Marina Cvetaevas vor. Das literarische Werk Andrej Platonovs – insbesondere sein Roman „Čevengur“ – stand bei seinem anschließenden Vortrag im Wende Museum in Los Angeles (USA) im Rahmen einer von der University of Southern California organisierten Konferenz zum Thema „Alternative Realities“ im Mittelpunkt. In „Sensing Dystopia“ ging er dabei der Frage nach, inwiefern utopisches Denken und Sinneswahrnehmung zusammenhängen und sich gegenseitig beeinflussen. Anfang Januar 2019 beschäftigte sich Taichrib bei der Jahreskonferenz der Study Group on the Russian Revolution in Cardiff (UK) erneut mit dem Thema Hunger. In seinem Vortrag „Hunger – the Core of the Revolutionary Sensescape“ verwies er auf den hohen Stellenwert, den die Hungererfahrung im Alltag von Millionen von Menschen in der Sowjetunion der 1920er Jahren einnahm. Darüber hinaus war Vitali Taichrib im Dezember 2018 im Deutschlandfunk zu hören. In einem kurzen Radiobeitrag über das Moskauer Warenhaus GUM fiel ihm die Rolle des Experten zu.
Agnieszka Wierzcholska als Diskutantin in der Herbstschule "Poland and Germany 1918-1939: Entangled Histories" und Vortrag in Prag
Am 10.10.2018 war Agniezska Wierzcholska, wissenschaftliche Mitarbeiterin der Abteilung Geschichte, zu Gast in der Herbstschule "Poland and Germany 1918 – 1939: Entangled Histories” des Aleksander-Brückner-Zentrums für Polenstudien und der Martin-Luther-Universität. Sie diskutierte im Panel "Controversies about Ethnic and Religious Minorities in the Republic of Poland and in the Weimar Republic" mit. Außerdem hielt Agniezska Wierzcholska am 21.11.2018 im Pražské centrum židovských studií (Prag) einen Vortrag zum Thema: "Microhistories from a Polish-Jewish Town".
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Ankündigung der Sommerschule in Perm zusammen mit der HSE Perm
Im August 2019 beteiligt sich die Abteilung Geschichte des OEI an der DAAD-geförderten Sommerschule „Cultures of Totalitarian Society and Memory Studies“ in Perm (Russland). Die Sommerschule wird gemeinsam mit der Geschichtsfakultät der HSE Perm organisiert. Das OEI beteiligt sich mit zwei eigens ausgearbeiteten Workshops zu den Themen „Decades of Hunger. A Sensory History of Stalinism“ (Vitali Taichrib), sowie “Soviet Radio between Politics, Editors and Audience, 1924 – 1945” (Arkadi Miller).
Vortrag im Rahmen des Seminars "Krise zwischen Berlin und Moskau - Ursachen, Status quo und Zukunftsszenarien" an der Konrad-Adenauer-Stiftung
Arkadi Miller hielt am 31. Juli 2018 einen einführenden Vortrag zur Geschichte der deutsch-russischen Beziehungen im 20. Jahrhundert im Rahmen eines Seminars der Konrad-Adenauer-Stiftung zum Thema „Krise zwischen Berlin und Moskau – Ursachen, Status quo und Zukunftsszenarien“. Er arbeitete die wichtigsten Entwicklungslinien in den Beziehungen zwischen den zwei Staaten aus und diskutierte mit den KAS-Stipendiat_innen über divergierende Geschichtsvorstellungen in Deutschland und Russland heute. Die historische Einführung diente als Grundlage zur Auseinandersetzung mit den deutsch-russischen Beziehungen.
Vortrag von Prof. Dr. Gertrud Pickhan im Jüdischen Museum und Toleranzzentrum Moskau
Im Rahmenprogramm der Ausstellung „Isaac Levitan and Cinematography“ im Jüdischen Museum und Toleranzzentrum Moskau hielt Prof. Dr. Gertrud Pickhan am 16 November 2018 einen Vortrag in englischer Sprache über „The reception of Levitan by contemporaties and posterity“.
Begleitveranstaltungen zur Sonderausstellung "Ausgewiesen! 28. Oktober 1939. Die Geschichte der 'Polenaktion'"
Zur vom Arbeitsbereich Geschichte des Osteuropa-Instituts gemeinsam mit dem Aktiven Museum Faschismus und Widerstand e.V. kuratierten Ausstellung zur Geschichte der sogenannten „Polenaktion“ – der ersten Massenausweisungsaktion von Jüdinnen und Juden im Nationalsozialismus – gehörte ein umfangreiches Begleitprogramm. Dieses umfasste öffentliche Führungen durch die Ausstellung ebenso wie eine Sonderführung durch die Gedenkstätte Sachsenhausen und verschiedene thematische Veranstaltungen. So referierte zum Beispiel Prof. Dr. Wolf Gruner (USC Los Angeles) in der Landeszentrale für politische Bildung über das Thema „Berlin vor 80 Jahren“, und Wojciech Olejniczak berichtete am gleichen Ort über die langjährigen Erinnerungsaktivitäten der Fundacja TRES in Polen.
Vorträge und Konferenzen von Prof. Dr. Georg Witte
Vor Semesterbeginn verbrachte Prof. Dr. Georg Witte vom 19.9.2018 bis zum 10.10.2018 einen Forschungsaufenthalt am Harriman Institute for Russian, Eurasian and Eastern European Studies der Columbia University in New York. Im Zentrum standen Begegnungen mit russischen (emigrantischen) Eigentümern privater Samizdat-Archive sowie Kooperationsplanungen mit New Yorker Übersetzern und Verlagen (Eugene Ostashevsky, Ugly Duckling Press, Cicada Press), was die internationale Übersetzung zeitgenössischer russischer Literatur betrifft.
Vom 11.-13.10.2018 fand an der Universität Konstanz die Abschlusskonferenz “The Many What Ifs” des DFG-Sonderforschungsbereichs “Was wäre wenn? Zur Bedeutung, Epistemologie und wissenschaftlichen Relevanz von kontrafaktischen Aussagen und Gedankenexperimenten” statt. Prof. Witte, der mit dem slawistischen Teilprojekt dieses Forschungsverbunds zusammenarbeitet, hielt einen Vortrag zur Modellierung von Geschichte in alternativhistorischen russischen Romanen.
Die jährlich organisierten „Prigovskie chtenija“ („Prigow-Lesungen“) fanden vom 8. bis 10. November 2018 an der LMU München statt. Namenspatron dieser Konferenzserie ist der 2007 verstorbene Moskauer Dichter Dmitrij A. Prigow, der von Prof. Witte in mehrfachen Ausgaben ins Deutsche übersetzt wurde. Prof. Witte hielt auf der Konferenz, die sich unter dem Titel „Produktion – Dokumentation – Intervention“ der inoffiziellen sowjetischen Kultur der 1960er bis 1980er Jahre widmete, einen Vortrag zum Oeuvre des Moskauer Konzeptkünstlers Jurij Albert.
Am 17.11. fand aus Anlass der Neu-Inszenierung der Oper „Krieg und Frieden“ (Sergej Prokofjew) am Staatstheater Nürnberg eine Konferenz zum Thema „Konstruktion von Geschichte(n)“ statt. Aus der Sicht unterschiedlicher wissenschaftlicher Disziplinen wurde hier der wechselhaften Rezeptionsgeschichte von Lew Tolstojs historischem Roman „Krieg und Frieden“ in Medien und Künsten nachgegangen. Prof. Witte diskutierte in seinem Konferenzbeitrag aus literaturwissenschaftlicher Perspektive die im Roman verdichtete Geschichtsauffassung Tolstojs.
Konferenz "Material Contemplations, Open Scriptures" in Mexiko-City
Prof. Dr. Georg Witte organisierte, in Kooperation mit der UNAM (Universidad Nacional Autónoma de México), eine internationale Konferenz „Material Contemplations, Open Scriptures“ über künstlerische Praktiken der Notation. Die Konferenz fand, unter Beteiligung von fünf Wissenschaftler_innen der FU Berlin, vom 12. – 14. 9.2018 in Mexico-City statt. Avancierte Techniken der Notation künstlerischer Aktionen und Performances in der russischen Kunstszene wurden von Prof. Witte vorgestellt. Auch andere Bereiche der russischen Literatur und Kunst wurden auf dieser Konferenz von FU-Wissenschaftler_innen thematisiert, etwa die Bedeutung von Collagetechniken für die Gestaltung von Büchern in der inoffiziellen Literatur des Samizdat (Maria Mushtrieva).
Vortrag Keti Chukhrov
Am 19.11. hielt die Moskauer Philosophin Keti Chukhrov, die derzeit als Marie Curie-Fellow an der Wolverhampton University arbeitet, einen Gastvortrag zur Rezeption der kulturhistorischen psychologischen Schule in der Sowjetunion der 1920er Jahre (Vygotskij, Lurija, Leontjew) in Handlungsphilosophien der 1960er und 1970er Jahre, insbesondere im Kontext neomarxistischer Positionen in der Sowjetunion (E. Ilyenkow).
"Kitchen Talkers" im Gespräch mit russischen Künstler_innen
In dem von Prof. Dr. Susanne Strätling (Universität Potsdam) und Prof. Dr. Georg Witte (FU Berlin) gemeinsam geleiteten Seminar „Kitchen Talks“ besuchen Studierende russische Autor_innen und Künstler_innen, die in Berlin leben, in deren Ateliers oder Wohnungen und führen Gespräche über deren Werke. Das aufgrund seines großen Erfolgs bereits in ein zweites Semester verlängerte Seminar wurde im Wintersemester 2018/19 kombiniert mit öffentlichen Lesungen russischer Autoren, die kurzfristig zu Gast in Berlin sind. Am 6.11.2018 fand eine Lesung und Diskussion mit dem bekannten Moskauer Autor Lew Rubinstein (Mitbegründer des Moskauer Konzeptualismus in den 1970er Jahren, seit den 1990er Jahren viel gelesener politischer und kultureller Kolumnist) statt. Am 11.12. fand eine Dichtungs- und Musikperformance der jungen Petersburger Gruppe „Techno-Poesija“ um den Dichter Roman Osminikin statt. Beteiligt war außerdem die Petersburger Aktivistin, Dichterin und Sängerin Marina Shamova. Beide Abende wurden in Kooperation des Osteuropa-Instituts mit dem P.A.N.D.A.-Theater (in der Kulturbrauerei Berlin) durchgeführt. Die Kooperation soll mit einer Reihe von Folgeveranstaltungen fortgesetzt werden.
Popkultur und Provokation: Zur Philosophie und Poetik von Leningrad
Am 20.12. fand an der HU Berlin eine Konferenz zum Thema „Popkultur und Provokation. Zur Philosophie und Poetik von Leningrad“ statt, die gemeinsam vom Institut der Slawistik der HU Berlin und der Kulturabteilung des OEI organisiert wurde. Im Mittelpunkt stand die Ästhetik der bekanntesten zeitgenössischen Rockband und ihres Frontmannes Sergei Schnurows. Die Beiträge der internationalen Experten zum Thema behandelten sowohl politische und wirtschaftliche Aspekte der Band, untersuchten die umstrittenen Geschlechterdarstellungen aus gendertheoretischer Perspektive und verorteten Selbstdarstellungsmuster, Texte und Ästhetik kulturgeschichtlich, vor allem im Hinblick auf Traditionen der Avantgarde und der spätsowjetischen Untergrundkultur. Die gemeinsame Diskussion zeigte dabei, wie sich das Schaffen der Band in den Spannungsfeldern von Kynismus und Zynismus, popkultureller Massenkultur und intellektueller Gegenkultur und subversiver Satire und der Affirmation automatisierter Provokation bewegt. Gerade die Unklarheit der Zuordnung der Band in diesen Polaritäten den kommerziellen und akademischen Reiz der Formation auszumachen.
Vorträge und Konferenzen in Basel, Konstanz und Berlin
Im Wintersemester 2018/19 hat Clemens Günther, wissenschaftlicher Mitarbeiter der Abteilung Kultur verschiedene Themen seiner Forschung auf wissenschaftlichen Veranstaltungen präsentiert.
Am 13.11.2018 hielt er im Rahmen der Konferenz „Ära der Immanenz-Melancholie-Ästhetik der Stagnation“ einen Vortrag am Slavischen Seminar der Universität Basel unter dem Titel „Melancholisches Orakeln. Skeptizismus und Selbstreflexion im Spätsozialismus“.
In der Vorlesungsreihe „Ökologische Kulturen im (post)sowjetischen Raum“ des Instituts für Slawistik der HU Berlin trug er am 28.11.2018 zum Thema "Wüstenvisionen – Klima und Transformation in Imaginationen Turkmenistans“ vor und referierte im Januar auf Einladung des Instituts für Slavistik der Universität Konstanz zum Thema „Kinemagiographien – Politiken und Poetiken der Peripherie in der russischen Gegenwartsliteratur“.
Gastvortrag „Neues Wohnen, neues Siedeln. Konstruktivismus und Urbanismus“
Am 28.1.2019 hielt Dr. Thomas Flierl, Architekturhistоriker und Spezialist für die Geschichte sowjetischer Stadtplanung, im Rahmen eines OEI-Seminars über den sowjetischen Konstruktivismus der 1920er Jahre einen Gastvortrag „Neues Wohnen, neues Siedeln. Konstruktivismus und Urbanismus“ über Moskauer Stadtplanungskonzepte. Ebenfalls im Rahmen dieses Seminars hielt die Slawistin Prof. Dr. Susanne Strätling am 3.12.2018 einen Gastvortrag über taktile und operative Kunstpraktiken der Avantgarde.
Weihnachtsfeier German Studies Russia (GSR) Programm
Die GSR-Weihnachtsfeier (German Studies Russia), die am 30. November 2018 „Roten Oktober“, einer alten Schokoladenfabrik im Moskauer Stadtzentrum, stattfand, war der vorläufig letzte Höhepunkt des ersten Semesters. Hier trafen der derzeitige Jahrgang, viele Alumni aus den vergangenen Jahren, die Organisatoren, Verantwortliche und Freunde des Programmes zusammen, um bei Lebkuchen und Pizza gemeinsam das Jahr ausklingen zu lassen.
Gastwissenschaftler_innen am Center for Global Politics
Das Center for Global Politics (CGP) empfing 2018 mit Freude vier internationale Gäste, deren Forschungsaufenthalte die Möglichkeit boten, Ideen und Best Practices auszutauschen, Netzwerke zu vertiefen und Möglichkeiten für zukünftige gemeinsame Projekte auszuloten.
GPSS Vietnam & China, GWP Ukraine 2019
Der DAAD bewilligt Zuschüsse und finanziert die CGPs 2019 Global Politics Seasonal Schools (GPSS) in Vietnam und China sowie den vierten Global Politics Workshop (GPW) Ukraine.
Besuch von Quarteera e.V.
Konstantin Sherstyuk – ein Aktivist von Quarteera e.V., einer Organisation, die sich gegen homo-, bi- und transphobe bzw. heterosexistische Diskriminierung in der russischsprachigen Community einsetzt, hielt im Rahmen des Seminars „Diskriminierung und Recht“ einen Vortrag zur Verfolgung von Homosexuellen und Repressionen gegenüber der Queer-Szene in Russland.
Exkursion zur Antidiskriminierungsstelle des Bundes
Im Rahmen einer Exkursion zur Antidiskriminierungsstelle des Bundes hatten die Teilnehmer_innen des Seminars „Diskriminierung und Recht“ die Gelegenheit, die Stelle und ihre Mitarbeiter_innen kennenzulernen und Fragen zu aktuellen Themen sowie der Funktion der Antidiskriminierungsstelle zu Stellen.
Netz-Extremismus in Russland
Prof. Dr. Burkhard Breig kommentiert in Deutschlandfunk-Kultur die Verfolgung von sogenannten „Netz-Extremisten“ und die umstrittenen „Anti-Terror-Gesetze“.
„New Conservatives in Russia and East Central Europe“ (Bluhm, Varga) - Buchpräsentation und Diskussion
Das kürzlich erschienene Buch „New Conservatives in Russia and East Central Europe“ untersucht die neue Generation politischer Akteure in Polen, Ungarn und Russland, die den Konsens über Marktreformen, Demokratisierung und Rechtsstaatlichkeit ablehnen, der die Bewegung in Richtung einer "offenen Gesellschaft" seit den 1990er Jahren geprägt hat. Diese neuen politischen Eliten wie Recht und Gerechtigkeit (Polen), Fidesz (Ungarn) und Einiges Russland bezeichnen sich als "Konservative" und entwickeln damit die Vorstellung eines "neuen" politischen Konservatismus in der Region.
Die Präsentation des Buches „New Conservatives in Russia and East Central Europe“, hrsg. von Prof. Dr. Katharina Bluhm und Dr. Mihai Varga, und die Diskussion mit Krzysztof Jasiecki (Centre for Europe, Universität Warschau) und Alicja Curanovic (Universität Warschau) fand am 14.02.2019 am Zentrum für Osteuropa- und internationale Studien statt. Moderation: Regina Elsner (ZOiS).
Interview mit Katharina Bluhm zur russischen Rentenreform - "Mikroökonomen" (Podcast)
"Das russische Rentenalter ist sicher"
Interview mit Prof. Dr. Katharina Bluhm im Wirtschafts-Podcast Mikroökonomen (ab 00:52:49):
https://mikrooekonomen.de/2018/09/09/mikro111-das-russische-rentenalter-ist-sicher/
Das Osteuropa-Institut beteiligt sich an der Forschung des Exzellenzclusters Contestations of the Liberal Script (SCRIPTS)
Das Exzellenzcluster Contestations of the Liberal Script (SCRIPTS) hat seine Arbeit aufgenommen. Prof. Dr. Katharina Bluhm vertritt das Osteuropainstitut als Principal Investigator.
Gastprofessor der HSE zu Besuch am OEI
Im Rahmen des Programms Erasmus+ war Dr. Christian Fröhlich von der HSE Moskau vom 10.-14.12.2018 zu Gast am Osteuropa-Institut und hielt unter anderem einen Vortrag zur illiberalen Zivilgesellschaft in Russland im Rahmen der Grundlagenvorlesung „New Dividing Lines in Eastern Europe“.
Deutschlandstipendium für Dominika Tronina
Dominika Tronina, Studentin des Masterstudiengangs Osteuropastudien mit dem Schwerpunkt Soziologie, hat das Deutschlandstipendium im Auswahlverfahren der FU Berlin gewonnen. In der Zeit vom 1.10.2018 - 30.09.2019 wird sie von der Ernst-Reuter-Gesellschaft und vom Bund gefördert.
ZOiS Forschungskolloquium
Im Wintersemester 2018/2019 lud das Zentrum für Osteuropa- und internationale Studien (ZOiS) in Kooperation mit der Freien Universität Berlin, der Humboldt-Universität zu Berlin und der Europa-Universität Viadrina Frankfurt (Oder) wieder zu einem multidisziplinären Forschungskolloquium ein. Prof. Dr. Katharina Bluhm war auch in diesem Semester wieder Teil des Teams von Organisator_innen des Forschungskolloquiums.
Vorträge und Konferenzen der Abteilung Soziologie
Am 09.11.2018 hielt Julia Glathe im Rahmen der Jahrestagung des Instituts für Protest- und Bewegungsforschung „Der Kontext lokaler Proteste“ einen Vortrag mit dem Titel „Neue rechtsextreme Allianzen und Legitimationsprozesse. Die Protestbewegung in Cottbus gegen die deutsche Flüchtlingspolitik“.
Dr. Mihai Varga hielt im Rahmen der "Ukrainomics"-Konferenz einen Vortrag in der Landeszentrale für politische Bildung mit dem Titel "Moving Targets: Development objectives in post-communist comparison". Die Konferenz wurde von den Think Tanks Polis 180 und Vox Ukraine organisiert und fand am Donnerstag, den 08.11.2018, statt.
Rückblick auf Veranstaltungen im Wintersemester 18/19 der Abteilung Volkswirtschaft
Prof. Dr. Theocharis Grigoriadis, Julia Zimmermann und Maria Polugodina von der Abteilung Volkswirtschaft des OEI haben im laufenden Semester in einer Anzahl von Workshops und anderweitiger wissenschaftlicher Veranstaltungen die aktuellen Wirtschaftsentwicklungen in Osteuropa diskutiert sowie ihre aktuellen Forschungsvorhaben vorgestellt. Hier ist eine Auswahl der wichtigsten Ereignisse des Wintersemesters 18/19.
Prof. Dr. Theocharis Grigoriadis, Julia Zimmermann und Maria Polugodina von der Abteilung Volkswirtschaft des OEI haben im laufenden Semester in einer Anzahl von Workshops und anderweitiger wissenschaftlicher Veranstaltungen die aktuellen Wirtschaftsentwicklungen in Osteuropa diskutiert sowie ihre aktuellen Forschungsvorhaben vorgestellt. Hier ist eine Auswahl der wichtigsten Ereignisse des Wintersemesters 18/19.
Theocharis Grigoriadis, Julia Zimmermann und Maria Polugodina von der Abteilung Volkswirtschaft des OEI haben im laufenden Semester in einer Anzahl von Workshops und anderweitiger wissenschaftlicher Veranstaltungen die aktuellen Wirtschaftsentwicklungen in Osteuropa diskutiert sowie ihre aktuellen Forschungsvorhaben vorgestellt. Hier ist eine Auswahl der wichtigsten Ereignisse des Wintersemesters 18/19.
Führung im Deutschen Spionagemuseum
Am 03.02.2019 besuchten die Studierenden der Seminare „Economic History of Central-Eastern Europe“ von Maria Polugodina und „Development Economics” von Julia Zimmermann das Deutsche Spionagemuseum am Leipziger Platz. Das Museum ist Anlaufpunkt für alle, die die Geschichte der Spionage interaktiv und multimedial erkunden möchten. Da sich die Studierenden in beiden Seminaren mit den ökonomischen Langzeiteffekten von Überwachungsstaaten auseinandergesetzt haben, passte die Exkursion sehr gut als Ergänzung und Vertiefung zum jeweiligen Unterrichtsstoff.
ZOiS Spotlight Kolumne
Eine Kolumne von Prof. Theocharis Grigoriadis zu den Konflikten in der Ukraine und Syrien ist in Januar 2019 bei ZOiS Spotlight erschienen. Insbesondere werden im Artikel die Unterschiede zwischen einem direkten Krieg und einem Stellvertreterkrieg sowie die Implikationen der Informationsasymmetrie bei einem Stellvertreterkrieg erläutert.
Neue Studentische Hilfskraft als Tutorin im Projektseminar
Seit Dezember ist Nadja Sieffert als Tutorin des Projektseminars "Hybrides Osteuropa. Identitäten, Phänomene, Strukturen" angestellt. Sie war zuvor bereits als studentische Hilfskraft in der Abteilung Soziologie des Osteuropa-Instituts tätig.
Neuer Mitarbeiter des deutschen Teams im PREWORK-Projekt
Seit August ist Denis Neumann Mitarbeiter des deutschen Teams im PREWORK-Projekt (www.prework.eu). Zuvor war er in dem Projekt als studentische Hilfskraft eingebunden. Der angehende Doktorand war nach seinem Bachelor in Sozialwissenschaften vier Jahre als Video- und Musikjournalist tätig. Anschließend absolvierte er einen Master in Soziologie an der FU Berlin mit einer Abschlussarbeit zum Thema politische Partizipation junger Menschen in Deutschland aus biographischer Perspektive.
Neue studentische Hilfskraft in der Abteilung Soziologie
Seit Dezember ist Aleksandr Lange als studentische Hilfskraft in der Abteilung Soziologie angestellt. Der gebürtige St. Petersburger ist nach seinem Bachelorstudium in Soziologie nach Berlin gezogen. Aleksandr absolvierte an der Humboldt-Universität ein Bachelorstudium in Geschichte und Geschlechterstudien. Seit 2018 studiert er an der FU Berlin im Masterstudiengang Global History.
Neue studentische Hilfskraft in der Abteilung Soziologie
Seit Oktober ist Eugen Rube als studentische Hilfskraft in der Abteilung Soziologie angestellt. Er hat zuvor Interdisziplinäre Russlandstudien an der Universität Potsdam studiert und absolviert jetzt seinen Master am Osteuropainstitut.
Neue wissenschaftliche Mitarbeiterin im Projekt „MOMENT – Making of Mature Entrepreneurs“ am Osteuropa Institut
Dr. Janina Myrczik ist wissenschaftliche Mitarbeiterin im Projekt „MOMENT – Making of Mature Entrepreneurs“ am Osteuropa Institut an der Freien Universität Berlin. Sie schloss ihre Dissertation (magna cum laude) im Juli 2018 ab mit einer Arbeit zum Geist des Kapitalismus in der indischen Wirtschaftselite ab. An der Humboldt-Universität zu Berlin arbeitete sie im Projekt "Global Inequality, Social Classification and Existence" unter der Leitung von Prof. Boike Rehbein am Institut für Asien- und Afrikawissenschaften.
Neue Mitarbeiterin im Sekretariat des Arbeitsbereichs VWL
Izabela Specht-Schöbel ist Absolventin der Humboldt-Universität zu Berlin im Studiengang Diplom-Dolmetscher/Übersetzer für Polnisch und Russisch mit Ergänzungsfach BWL. Sommer 2017 bis Januar 2019 war sie an der Freien Universität Berlin in der Stabsgruppe des Präsidenten „Internationale Netzwerkuniversität“ tätig, u.a. beschäftigte sie sich mit Organisation der Sitzungen von Exzellenzgremien und Exzellenzprojekten. Davor arbeitete sie im privaten Sektor, überwiegend im internationalen Umfeld. Sie verfügt über breit gefächerte Kenntnisse der interkulturellen Kommunikation und der Koordination von Projekten.
Neuer Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Arbeitsbereich Politik des Osteuropa-Instituts
Seit Oktober 2018 ist Sebastian Hoppe wissenschaftlicher Mitarbeiter am Arbeitsbereich Politik des Osteuropa-Instituts. Von 2016 bis 2018 war er als wissenschaftlicher Mitarbeiter am Lehrstuhl für Internationale Beziehungen der Universität Leipzig sowie als Visiting PhD Research Fellow an der University of Sussex (GB) tätig. Seine wissenschaftlichen Interessen liegen theoretisch in der Politischen Ökonomie, der Historischen Soziologie sowie an der Schnittstelle von Außenpolitik und internationaler Ordnungsbildung. Empirisch konzentriert sich seine Forschung insbesondere auf die Formierung außenpolitischer und Entwicklungsstrategien in Russland und der Ukraine.
Abteilung - Soziologie
- Entwicklung mit Tradition. Russlands konservative Gegenbewegung. In: Osteuropa 6/2018, 2018, S. 67–81. https://www.zeitschrift-osteuropa.de/hefte/2018/6/entwicklung-mit-tradition/
- Rezension zu: Esch, Michael G.: Die Stadt als Spielfeld. Raumbegriffe, Raumnutzungen, Raumdeutungen polnischer Hooligans. Göttingen 2016 / Lübke, Christian; Suckow, Dirk; Krause, Stephan (Hrsg.): Der Osten ist eine Kugel. Fußball in Kultur und Geschichte des östlichen Europas. Göttingen 2018. In: H-Soz-Kult, 17.12.2018.
www.hsozkult.de/publicationreview/id/rezbuecher-2965 - Veranstaltungsbericht: „Der globale Aufstieg „Antidemokratischer Konservativer“ – eine Gefahr für die Demokratie?“ Bericht von der Tagung der Assoziation für kritische Gesellschaftsforschung (AkG) vom 30.11. bis 2.12.2018 an der Universität Hamburg, erschienen am 23.1.2019 auf Soziopolis. https://soziopolis.de/vernetzen/veranstaltungsberichte/artikel/der-globale-aufstieg-antidemokratischer-konservativer-eine-gefahr-fuer-die-demokratie/
Abteilung - Kultur
- Manuskriptfiktion zwischen Mystifikation und Metahistoriographie. In: Färber, Christina; Frischmuth, Agatha; Hoy, Therese (Hg.): Ergebnisse des Arbeitstreffens des Jungen Forms Slavistische Literaturwissenschaft. Berlin 2016, Frankfurt am Main: Peter Lang 2019, S.25-40.
- Das Ermittlungsverfahren ist einzustellen! Marija Elifërovas epistemologische Kriminalfiktion Smert’ avtora. In: Friess, Nina; Huber, Angelika (Hg.): Geschichte und Gegenwart im Krimi der Slavia, Potsdam: Universitätsverlag Potsdam 2019, S.87-104.
Abteilung - Politik
Working paper: Center for Global Politics (CGP), mit Beiträgen von Klaus Segbers, Daniel Hegedüs, Taras Kuzio und Cosima Glahn, 2018: https://www.global-politics.org/news-blog/working-papers/cgp-working-paper-01-2018/index.html.
Impressum
OEI-AKTUELL - Newsletter des Osteuropa-Instituts
erscheint einmal pro Semester über die Institutsverteiler und den OEI-Aktuell-Verteiler.
V.i.S.d.P.: Prof. Dr. Katharina Bluhm, Osteuropa-Institut, Garystr. 55, 14195 Berlin
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