Black Milk. Malerei aus der Transformations-Region Ostrava
Ausstellung | 13.06.-05.09.2019 | Tschechisches Zentrum Berlin
Das Ausstellungsprojekt Black Milk stellt dem deutschen Publikum die Kunstszene Ostravas anhand einer Auswahl vor. Die ehemalige Bergbauregion in und um die Stadt Ostrava bezieht sich in ihrer neuen kulturellen Identität sowohl auf ihre wiederentdeckte multinationale Vergangenheit als auch auf die Gegenwart.
Die Wirtschaftskrise zu Beginn der 1990er Jahre (in der Anfangsphase der politischen, wirtschaftlichen und kulturellen Transformation der Tschechischen Republik nach der Wende) verursachte einen massiven demografischen und kulturellen Kollaps der gesamten Region. Diese Entwicklung war symptomatisch für die Transformationsprozesse auch in anderen europäischen und außereuropäischen Industrieregionen.
Die Kunstszene Ostravas ist ein Beispiel für das Erwachen einer neuen kulturellen Identität auf einer postindustriellen Basis. Der Betrachter hast die Möglichkeit gegeben selber zu beurteilen, ob diese Ästhetik lediglich einen regionalen Charakter hat, oder ob sie Merkmale einer globalen ästhetischen Bewegung trägt. Die Kurator*innen der Ausstellung sind überzeugt, dass die Entwicklungen in anderen postindustriellen Gebieten, insbesondere dem Ruhrgebiet, Parallelen zur sich neu formierenden kulturellen und visuellen Identität der Region Ostrava und seiner Kunstszene aufzeigen.
Die vergangen zwei Jahrzehnte zeigen eine immer stärkere Emanzipation der regionalen Kunstszenen gegenüber traditionellen den kulturellen Zentren. Diese Regionen festigen zunehmend ihr kulturelles Selbstbewusstsein und werden zu vollwertigen europäischen Kulturstandorten. Zu den Beispielen zählt Ostrava, ein Industriestandort, der sich nun nach dem Ende der voranging Schwerindustrie-Produktion, beginnt neu zu definieren.
Milch symbolisiert Reinheit, Gesundheit und Wohlstand, sowie neue Anfänge und ein neues Leben. Schwarz ist die Farbe der Nacht, des Endes und des Todes. Jahrhunderte lang symbolisierte auch die Kohle Wohlstand, ein neues Leben und neue Anfänge. Black Milk als Paradox...
Zur Auswahl der Künstler*innen: Ein entscheidender Faktor für die Entwicklung der Kunstszene Ostravas war die Gründung der Kunstfakultät an der Universität Ostrava. Die vergangenen zwei Jahrzehnte wurden durch eine Künstlergeneration maßgeblich geprägt und mitgestaltet, die mit ihr in Verbindung stehen und in der Ausstellung Black Milk vertreten sind.
Ausstellende Künstler: Daniel Balabán, Pavel Forman, Tomáš Koudela, František Kowolowski, Jiří Kuděla, Dáša Lasotová, Barbora Mikudová, Petr Lysáček, Václav Rodek, Tereza Samková, Marek Schovánek, Ivo Sumec, Jiří Surůvka, Iveta Šafránková, Ivana Štenclová
Kuratoren: Pavel Forman, Tomáš Koudela, Olga Wewerka
Veranstalter: Mährisch-Schlesische Region; Universität Ostrava, Tschechisches Zentrum Berlin
13.06.2019, 19:00 Uhr
Vernissage, einführende Worte: Tomáš Koudela, Olga Wewerka
Zur Ausstellungseröffnung lesen einige der ausstellenden Künstlern (Daniel Balabán, Pavel Forman, Tomáš Koudela, František Kowolowski, Jiří Surůvka), die auch als Schriftsteller tätig sind, aus ihren Werken.
20.06.2019, 19:00 Uhr
Licht im Schacht: Diskussion zur Ausstellung Black Milk
Michaela Ryšková vom Institut für Denkmalschutz in Ostrava, der Kurator der Ausstellung Black Milk Tomáš Koudela von der Universität Ostrava und Prof. Dr. Hans-Peter Noll, Vorstandsvorsitzender der Stiftung Zollverein, sprechen über die Entwicklungen neuer kultureller Identitäten auf einer postindustriellen Grundlage anhand der Standortbeispiele Ostrava und Essen.
05.09.2019
Im Rahmen der Finisage der Ausstellung findet die Veranstaltung OST-RAW in der Spreeviera Galerie im YAAM Berlin statt.
14.06.– 05.09.2019, Di – Sa 14:00 – 18:00
Tschechisches Zentrum Berlin
Wilhelmstraße 44 / Eingang Mohrenstraße
10117 Berlin
Deutschland