Gemeinschaft und Integration. Mittler zwischen den Kulturen im russisch-jüdischen Berlin, 1918-1940
Das Projekt ist Teil der deutsch-russischen Partnerschaft
Leitung des Teilprojektes
Prof. Dr. Gertrud Pickhan (Berlin)
Mitarbeiterin
apl. Prof. Dr. Verena Dohrn (Berlin)
Die russisch akkulturierten Juden bildeten einen beachtlichen Teil der osteuropäisch-jüdischen Migranten im Berlin der 1920/30er Jahre und ein eigenes soziokulturelles Milieu. Sie waren mehrheitlich Intellektuelle und Revolutionsflüchtlinge, die im Westen der Stadt lebten. Im Migrationszentrum Berlin übernahmen sie wichtige Mittlerrollen zwischen der russischen, jüdischen und deutschen Kultur. Neben Organisationen trugen wesentlich Personen zur Integration der Migranten in die Großstadtöffentlichkeit bei.
Im Projekt geht es um Biographien mit Schlüsselfunktionen, deren Verbindungen und Netzwerke. Familienkonstellationen sollen besondere Berücksichtigung finden, denn sie geben Auskunft über spezifische Sozialisations- und Identitätsbildungsfaktoren. Hypothese ist, dass die Revolutionsflüchtlinge sich mehrheitlich kollektiv in die Großstadtöffentlichkeit integrierten, welche sie als Metropole im transnationalen Zusammenhang sahen und nutzten. Das NS-Regime zerstörte nach 1933 jegliche Möglichkeit einer individuellen wie einer kollektiven Integration.
Vorhaben der Gastwissenschaftler im Projekt
- Alexander Ivanov (St. Petersburg): “Bread, satisfaction and human dignity”: Activity of the ORT in Berlin, 1920/30s [Abstract]
- Dr. Viktor Kel’ner (St. Petersburg): Russian-Jewish publishing in Berlin, 1920s [Abstract]
- Prof. Dr. Vladimir Khazan (Jerusalem): The Brothers Aaron and Isaak Steinberg’s Contribution to the History of the Russian-Jewish Berlin [Abstract]
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