Informelle Institutionen und Praktiken im post-kommunistischen Raum
(31303)
Typ | Seminar |
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Dozent/in | Frau Prof. Dr. Bluhm |
Raum | Garystr.55/105 Seminarraum |
Zeit | Di 16:00-18:00 |
In der Erforschung über den post-kommunistischen Raum spielen informelle Beziehungen und Institutionen eine zentrale Rolle. Dies betrifft die Sphäre der Politik ebenso wie die Wirtschaft und das alltägliche Leben. Viele Autoren sprechen sogar von einer "Kultur der Informalität", die einem nach unpersönlichen, formellen Regeln funktionierenden "Westen" gegenübergestellt wird. Das Seminar setzt sich kritisch mit diesem impliziten Vergleich auseinander und vermittelt theoretische Werkzeuge für die Analyse von Informalität im Gesellschaftsvergleich. Dazu gehören sowohl Konzepte wie Patronage-Klientelismus, soziale Netzwerke/soziales Kapital und der informelle Sektor. Diskutiert werden die spezifischen Ausprägungsformen informeller Institutionen und Praktiken im Zuge der Transformation zur Marktwirtschaft. Es wird gefragt, warum einige Länder stärker von einer "Informalisierung" ihrer Spielregeln betroffen sind als andere. Historische und transformationsbedingte Charakteristika der sozialen und politisch-institutionellen Ordnung (insbesondere des Zusammenhangs von personalisierten Netzwerken und autoritären Regimen) werden genauer betrachtet. Das Seminar schließt mit ausgewählten Versuchen, Informalität zu reduzieren. Literatur wird am Beginn des Seminars bekannt gegeben.