Mit der Ausrichtung der Fußball-Weltmeisterschaft 2018 wird Russland für einen Monat ins Zentrum der globalen Aufmerksamkeit rücken. Wir wollen das Sportgroßereignis zum Anlass nehmen, Fußball als populärkulturelles Massenphänomen zu beleuchten und die WM als Prisma gegenwärtiger gesellschaftlicher Tendenzen in Politik, Wirtschaft und Kultur deuten. Im Fokus des Seminars stehen drei Themenbereiche, die jeweils interdisziplinär durch unterschiedliche Mitarbeiter*innen der am OEI vertretenen Disziplinen behandelt werden: Der erste Block widmet sich der politischen Ökonomie des Fußballs und befasst sich kritisch mit den Interessen und Strategien politischer und wirtschaftlicher Akteure. Anschließend richten wir in Block zwei unseren Blick auf das Stadion als politischen Raum und analysieren, durch welche Akteure und Praktiken dieser Raum hergestellt wird und welche Effekte sich daraus auf Fan- und Schiedsrichter*innenverhalten ableiten lassen. Schließlich steht im dritten Block die Herstellung und Aushandlung von kollektiven Identitäten im Fokus und die vielfältigen damit verbundenen medial-vermittelten Ausdruckformen von Zugehörigkeit. Die einzelnen Themenblöcke münden jeweils in eine Synthese, die durch die Koordinator*innen des Seminars, Clemens Günther und Julia Glathe, angeleitet wird. Die Entwicklungen in Russland sollen dabei jeweils im internationalen Vergleich verortet sowie mit historischen Vorläufern kontrastiert werden. Das Seminar strebt im besonderen Maße eine interaktive Arbeitsweise an und ist begleitet durch ein (freiwilliges) Begleitprogramm in Form gemeinsamer Aktivitäten wie gemeinsames Schauen des Eröffnungsspiels, ein Tischkickerturnier und ein Fußballspiel gegen die HU-Berlin.