Wohlfahrtsstaat und Gender in Osteuropa
(31305)
Typ | Seminar |
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Dozent/in | Frau Prof. Dr. Bluhm |
Raum | Online |
Zeit | Di 10:00-12:00 |
Gender gehört gegenwärtig zu den politisch umstrittensten Termini der politischen Auseinandersetzung mit ultrakonservativen und rechtspopulistischen Kräften. Ostmitteleuropa und Osteuropa ist dabei nicht der einzige, aber ein sehr prominenter Raum der politischen Auseinandersetzung. Das Seminar rückt den Zusammenhang von Sozialpolitik und Genderregime in den Mittelpunkt, eruiert die Entwicklung nach dem Ende des Kommunismus und vermittelt Hintergründe zu dem Konflikt über den Begriff „Gender“ an ausgewählten Länderbeispielen, um vor diesen Hintergrund sowohl Gemeinsamkeiten und Unterschiede mit Deutschland und in Europa zu begreifen. Das Seminar setzt bei der klassische Wohlfahrtsstaatstypologie von Esping-Andersen und der feministischen Kritik an dieser Typologie an, es diskutiert im nächsten Schritt zentrale Erweiterungen sowie alternative Konzepte sowie die Anwendbarkeit der Typologien und Kategorien auf Mittelosteuropa und Russland. Im Mittelpunkt steht dabei die Verschränkung von Sozialpolitik, Transformation und Genderregime mit Blick auf die Reproduktion bzw. den Wandel von Rollenvorstellungen und Ungleichheit in der Region nach dem Ende des Kommunismus. Schließlich wird exemplarisch die Rolle von Gender in ultrakonservativen Diskursen und Netzwerke (Kirche und zivilgesellschaftliche Organisationen) sowie deren politischer Einfluss in der Region untersucht (Russland, Polen).