Post-kommunistische Gesellschaften im Vergleich
(31301)
Typ | Seminar |
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Dozent/in | Dr. Mihai Varga |
Raum | Online |
Zeit | Mi 10:00-12:00 |
Die Genese der post-sozialistischen Marktgesellschaften ist das größte soziale und politische Experiment des ausgehenden 20. Jahrhunderts, geprägt von einem historisch einmaligen Dilemma der Gleichzeitigkeit, also der gleichzeitigen Einführung von Kapitalismus und Demokratie. Trotz vermeintlich ähnlicher Ausgangslage sind die Ergebnisse dieser Transformation in Mittel- und Osteuropa höchst unterschiedlich. Das bei genauerem Besehen divergierende historische Erbe, die Rolle von Eliten und Gegen-Eliten, der Einfluss externer transnationaler Akteure sind deshalb genauer zu betrachten. Das Seminar vermittelt einen breit angelegten Überblick über zentrale Konzepte, Kontroversen und Befunde zur Transformation der mittel- und osteuropäischen Länder, die Gemeinsamkeiten wie Unterschiede dieses Verlaufs und dessen Ergebnisse erhellen. Mit dem von Karl Polanyi entlehnten Begriff der Marktgesellschaft wird der Schwerpunkt auf die politische Implementierung des Marktes und des Privateigentums gelegt, die etwa in Polen anders aussah als in Russland. Im Seminar besprechen wir Entwicklungen welche die letzten 25 Jahre umfassen, von den Auswirkungen des variierenden kommunistischen Erbes, über das Fehlen einer Mittelschicht und Bildung von Oligarchen in Russland und Ukraine, und bis zu dem Aufkommen solcher politischer Kräfte wie Viktor Orbans Fidesz und Polens Partei der Recht und Gerechtigkeit.