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hajde - Rechte und Akzeptanz von LGBTQ*-Personen in Kosovo, Serbien und Kroatien

Bildquelle: hajde

Bildquelle: hajde

Gruppenmitglieder:

Zsófia Bihari, Julia-Luise Hüske, Xalessa Wolff, Petar Karavlah, Jurik Caspar Iser, Kamera: Raphael Schanz

Projekt:

Als Elzana sich vor ihrem Vater als lesbisch geoutet hat, war seine erste Reaktion: Du hast dein eigenes Leben. Das ist alles ok. Nur wissen lassen, dürfe sie es niemanden. Das müsse alles diskret passieren, habe ihr Vater gesagt, erzählt die junge Frau, die in Serbiens Hauptstadt Belgrad lebt.

Elzana ist eine von mehreren Personen mit denen das Team von hajde über ihr Coming Out als lesbisch oder schwul in Kosovo, Serbien und Kroatien gesprochen hat. Sie alle berichten von ablehnenden Reaktionen, Diskriminierung und auch von Gewalt. hajde hat sich zum Ziel gesetzt, die Einstellungen vor allem junger Erwachsener in Kosovo, Kroatien und Serbien zu gleichgeschlechtlicher Partnerschaft sowie einer Dekonstruktion von Heteronormativität zu untersuchen. Dabei hat die Gruppe in den Ländern, die exemplarisch für den exjugoslawischen Raum ausgewählt wurden, eine deutliche Diskrepanz zwischen dem rechtlichen Schutz von LGBTQ*-Personen und der tatsächlichen Akzeptanz durch die Mehrheitsgesellschaft festgestellt. In einer dokumentarische Videoreihe zeigt hajde dieses Missverhältnis durch zahlreiche Begegnungen mit ordinary citizens und Aktivist*innen der LGBTQ*-Gemeinschaften im Alter von 18 bis 35 Jahren. 

Neben der Betrachtung von unterschiedlichen Outingerfahrungen, geht hajde unter anderem der Frage nach, wie Lehrerinnen und Lehrer in serbischen Schulen sexuelle Aufklärung betreiben und wie sich diese auf die Wahrnehmungen und Wertvorstellungen der jungen Generation im Hinblick auf LGBTQ*-Personen auswirkt. Außerdem berichtet die Gruppe über die wachsende Popularität von Drag-Kunst auf dem Balkan und zeigt am Beispiel der Pride-Parade in Zagreb, wie sich LGBTQ*-Communities organisieren, um für ihre Rechte zu kämpfen. In einem Porträt erzählt hajde zudem die Geschichte der bisher einzigen Person, die sich im Kosovo vollumfänglich als transgender geoutet hat. Ein übergeordneter Beitrag fasst abschließend die Rechercheergebnisse des Teams zusammen und beantwortet die Frage, wie die junge Generation den Diskurs um LGBTQ*-Rechte in Kosovo, Serbien und Kroatien prägt.

hajde nutzt unterschiedliche Webvideoformate und liefert über Kurzporträts, Interviews, Reportagen und Umfragen einen vielschichtigen Blick auf die Region. Als junges Team erreichen die Mitglieder von hajde vor allem über Instagram und Facebook mit ihren Videobeiträgen eine Zielgruppe von jungen Menschen aus Kosovo, Serbien und Kroatien, aber auch aus Deutschland.

Förderung:

Media Residents, Frauenfördermittel des OEI, European Cultural Foundation, Ostblick e.V.