Probleme und Herausforderungen der Osteuropaforschung am Beispiel von Nord Stream 2
Trotz politischen Krisen und viel Kritik aus der Gesellschaft: mit dem Bau von Nord Stream 2 geht es immer weiter, das Pipelineprojekt scheint bald abgeschlossen. Selbstverständlich ist das nicht – oder doch? Seitdem Bundeskanzlerin Angela Merkel und Russlands Präsident Dmitrij Medwedjew im November 2011 symbolisch den „Hahn aufdrehten“ – der Baustart der Gaspipeline in Russland – geht das transnationale Projekt politisch und wirtschaftlich durch Höhen und Tiefen: Sanktionen und Baustopps, geopolitisches Ringen und Machtfragen, begleitet von Umweltbedenken. Als Wirtschaftsprojekt zwischen Ost und West ist Nord Stream 2 auch ein Forschungsobjekt – der Osteuropaforschung. Doch die schweigt größtenteils. Unser Projekt will wissen warum: welche Rolle spielt die deutsche Osteuropaforschung, wie erklärt Sie das politische Wirren und die mangelhafte Einbindung gesellschaftlicher Akteure? In einem Vergleich mit den osteuropäischen Forschungsansätzen möchten wir die Dynamiken sichtbar machen, die dem scheinbar ausschließlich wirtschaftsgesteuerten Röhren-Deal zugrunde liegen.
Im Mittelpunkt stehen Experteninterviews mit Vertretern der Politikberatung, Wirtschaft, Wissenschaft und Umweltverbänden. Das Ergebnis soll eine Publikation sein, präsentiert und begleitet von einer Website im Format eines One Pagers.