Frauenkarrieren in der Wissenschaft – Das Beispiel des Osteuropa-Instituts
1951 wurde das Osteuropa-Institut (OEI) der Freien Universität Berlin gegründet und feiert im Jahr 2021 sein 70tes Gründungsjubiläum. Als eines der ältesten Einrichtungen, die nach Beendigung des Zweiten Weltkrieges eröffnet wurde, blickt das Institut nicht nur auf eine erfolgreiche Geschichte seiner Forschung und Lehre, sondern auch eine stolze Zahl der Studierenden und Lehrenden zurück. Während der Frauenanteil bei Studierenden kaum je unter fünfzig Prozent lag, war es bei den wissenschaftlichen Mitarbeiter*innen und Professuren nicht immer der Fall. Dennoch gab es immer Frauen, die trotz allgemeiner Genderungleichheit und mangelnder Karrierechancen, durch ihre Wissenschaft und Arbeit das OEI besonders stark geprägt haben. Heute stellt das OEI sogar einen Frauenförderplan bereit, der es sich zum Ziel gemacht hat, Studentinnen sowie Nachwuchswissenschaftlerinnen in ihrer Gleichstellung und Belangen im Studium und Beruf zu unterstützen. Gerade diese Entwicklung gibt Anlass, sich die Biographien einzelner Frauen, zusammen mit der Institutsgeschichte näher anzuschauen und ihre Beweggründe, Erfahrungen und Karrierewege am OEI sowie darüber hinaus zu erfahren. In Zeitzeugengesprächen sollen Frauen deshalb über ihr Leben berichten und Antworten auf folgende vorläufige Forschungsfragen geben:
- Welche Karrierewege haben Frauen auf das Osteuropainstitut geführt?
- Welche Erfahrungen haben diese Frauen am OEI gesammelt und welche Strategien haben sie verfolgt?
- Wie haben Frauen das Osteuropainstitut in den 70 Jahren geprägt und welchen Beitrag haben sie zur Förderung der Forschung und Entwicklung des Instituts geleistet?
In Form einer qualitativ explorativen Herangehensweise sollen Interviews mit Frauen, welche aktuell am Institut arbeiten beziehungsweise in der Vergangenheit hier tätig gewesen sind, durchgeführt werden. Ergänzend dazu werden Archive als weitere Informationsquelle dienen, insbesondere hinsichtlich der Geschichte des Instituts und den Biographien der Frauen im Laufe der Jahrzehnte. Basierend darauf soll ein Zeitstrahl mit Schlüsselmomenten in der Geschichte des Instituts erstellt werden.