LGBTQ*-Forschung in Polen und Russland
Unser Projekt beschäftigt sich mit den Wissenschaftler:innen, die in und außerhalb Osteuropas zum Thema LGBTQ+ in Bezug auf Osteuropa forschen. Wir beschränken uns dabei auf Polen und Russland. Ziel ist es herauszufinden, welchen Restriktionen und Herausforderungen diese Wissenschaftler:innen seitens der Politik und Gesellschaft ausgesetzt sind, und wie diese die Forschung beeinflusst. Zeitgleich möchten wir herausfinden welchen Einfluss wissenschaftliche Forschung auf die Bevölkerung haben kann und ob die Forschungsergebnisse mit der Wahrnehmung der community übereinstimmen. Wir möchten in unserem Projekt mit Hilfe Leitfadengestützter Interviews Forschende zu Wort kommen lassen, und ihre Erfahrungen sammeln. Dabei soll besonderer Augenmerk auf eine etwaige Netzwerkbildung, ebenso wie die Auswahl von Forschungsthemen, das Verhältnis von Aktivismus und Forschung, sowie Strategien der Transnationalisierung gelegt werden. Im Verlauf der letzten Jahre scheint vermehrt politischer Druck auf Forscher:innen im Bereich der Gender Studies ausgeübt worden zu sein. Die Probleme in der Ausübung ihrer Forschung im Hinblick auf die Forschungsthemen vermehren sich. Es wird argumentiert, dass diese nicht zu den staatlichen Ideologien und Werten zählen oder beitragen, und den gesellschaftlichen Zusammenhalt destabilisieren und womöglich auch eine Bedrohung für die Regierung selbst darstellen. Welche Dynamiken sich deshalb in der Forschung entwickeln, gilt es für uns herauszufinden. Als Alleinstellungsmerkmal des Projektes fungiert die Konzentration auf Wissenschaftler:innen, Aktivist:innen und NGOs. In der Analyse soll der Vergleich zwischen Polen und Russland im Vordergrund stehen. Dieser Vergleich ist angebracht, da die Regierungen der beiden Länder mit „Aktionen“ wie die „LGBT freien Zonen“ (Polen) als auch das Gesetz gegen „Homosexuelle Propaganda“ (Russland) für Aufsehen gesorgt haben.
Wir fragen uns wie sich die Arbeit und Aktionen der Aktivist:innen, Forscher:innen und NGOs in den beiden Staaten voneinander unterscheiden, deren beide Regierungen mit Restriktionen ihnen gegenüber drohen. Zusätzlich stellt sich die Frage, wie sich die Rechtslage für Queere Personen in Russland und Polen voneinander unterscheidet und somit das Fundament für die Institutionalisierung der Gender Studies und den Aktivismus. Wir möchten die Aktivist:innen und Wissenschafter:innen ihre Perspektive auf Probleme und Chancen erzählen lassen, in der Hoffnung mehr Bewusstsein zu diesem Thema in der deutschen Öffentlichkeit und Forschung zu schaffen. Dazu wäre beispielsweise ein Vergleich zwischen der Arbeit der Wissenschaftler:innen einer polnischen und russischen Universität angebracht. Das Endprodukt unserer Forschung wird eine Broschüre sein. Unser Ziel ist es, eine hochwertige, informative Broschüre zu erstellen, die langfristig von Studenten und Interessenten genutzt werden kann.