Ohne Angst verschieden sein: Migrantische Gemeinschaften in Polen
Wer wir sind: Arthur Molt, Lukas Latz, Michał Gulczyński
Was wir machen: Im Zuge der europäischen Flüchtlingskrise wird sowohl in der polnischen als auch in der deutschen Gesellschaft lebhaft über Migration und Integration diskutiert. Deutsche Beobachter sehen in der Weigerung der polnischen Regierung Flüchtlinge aufzunehmen eine auf Abschottung und kulturelle Homogenität bedachte Politik. In Polen werden die deutschen Erfahrungen im Zusammenleben von Menschen unterschiedlicher Herkunft häufig negativ beurteilt.
Seit Jahrzehnten ein Land mit starken Auswanderungsbewegungen hat sich Polen in den letzten Jahren zu einem attraktiven Zielland für Einwanderer aus östlichen Nachbarländern wie der Ukraine und Belarus entwickelt. Mit der Ansiedlung international vernetzter Unternehmen kommen auch aus anderen Ländern Arbeitnehmer*innen in das wirtschaftlich erfolgreiche Polen. Bei rückläufigen Geburtenraten und Abwanderung von Fachkräften wird sich die polnische Gesellschaft in Zukunft mit den Themen Einwanderung, Integration und kulturelle Vielfalt stärker als zuvor auseinandersetzen.
Wir haben in Warschau, Posen und Breslau Menschen getroffen, die integrationspolitische Arbeit leisten oder sich wissenschaftlich mit dem Thema befassen. Der Tenor: Es ist vor allem die polnische Zivilgesellschaft, die sich für die Integration von Einwanderer*innen einsetzt. Was auf dem Gebiet getan wird, kommt vornehmlich von NGOs, die sich durch Fördermittel der EU finanzieren.
Zu dem Thema haben wir mehrere Reportagen verfasst, die gesammelt und zusammen mit Interviews in einem gedruckten Dossier erscheinen werden. Dieses Dossier wird am 22. Juli beim Sommerfest des Osteuropa-Instituts vorgestellt. Für den Herbst 2016 ist eine Podiumsdiskussion mit polnischen AKtivist*innen und Wissenschaftler*innen geplant. Weitere Infos zum Projekt und Kontaktdaten finden sich hier.