Dr. Anne-Christin Saß
Berliner Luftmenschen. Osteuropäisch-jüdische Migranten in der Weimarer Republik
Sprechstunde
nach Vereinbarung
Curriculum Vitae
1976 | in Leipzig geboren |
1996 | Abitur in Berlin |
1996-1999 | Studium der Sozialarbeit/Sozialpädagogik an der Evangelischen Fachhochschule Berlin mit Abschluss Diplom-Sozialpädagogin/Sozialarbeiterin (FH) |
1999-2000 | Berufspraktikum (Jugendgerichtshilfe Berlin) |
2000-2005 | Studium der Neueren und Neuesten Geschichte, Soziologie und Europäischen Ethnologie an der Humboldt Universität zu Berlin |
2004 | studentische Hilfskraft am Max-Planck-Institut für Europäische Rechtsgeschichte |
seit 10/2005 | wissenschaftliche Mitarbeiterin am Lehrstuhl für Geschichte Ostmitteleuropas an der Freien Universität Berlin |
seit 02/2008 | Mitarbeiterin im DFG geförderten Projekt „Charlottengrad und Scheunenviertel.“ Osteuropäisch-jüdische Migranten im Berlin der 1920/30er Jahre |
2011 | Abschluss der Dissertation |
Stipendien und Preise
- August-September 2007 Stipendiatin des Deutschen Historischen Instituts Washington, D.C.
- März 2007 Stipendiatin des Deutschen Historischen Instituts Moskau
- Juli 2006- September 2006 - Stipendiatin des DAAD
- Mai 2002 - Preisträgerin des internationalen studentischen Wettbewerbs "Zeichen der Erinnerung" an die Deportationen von Menschen jüdischer Herkunft vom Stuttgarter Nordbahnhof, ARGE mit Ole Saß, Realisierung: Juni 2006 (http://www.zeichen-der-erinnerung.org)
Dissertationsprojekt: Berliner Luftmenschen. Osteuropäisch-jüdische Migranten in der Weimarer Republik
Sowohl romantisierende als auch negativ verzerrende Bilder vom »Ostjuden« prägen bis heute die Wahrnehmung der osteuropäisch-jüdischen Migranten im Berlin der Weimarer Republik. Auch die historische Forschung hat die Geschichte der osteuropäischen Juden in Deutschland vornehmlich aus der Perspektive der Aufnahmegesellschaft analysiert. Im Mittelpunkt der Dissertation von Anne-Christin Saß steht nun erstmals die Gesamtheit der osteuropäisch-jüdischen Lebenswelten: die unterschiedlichen gesellschaftlichen Räume, die Herkunftsländer, das Berliner Umfeld, aber auch die jüdischen Emigrationszentren weltweit. Dabei wird der historische Stadtraum Berlin als zentraler Schauplatz von Transfer- und Aushandlungsprozessen in den Blick genommen, in dem sich Fragen nach dem Eigenen und dem Fremden, nach Zugehörigkeit und Identifikation neu stellten. Die sich hier entwickelnden Ansichten und Projekte entstanden aus dem fruchtbaren Zusammentreffen ost- und westeuropäischer Ideenwelten.
Gleichzeitig spiegeln sich in den Lebenswelten der Migranten unterschiedliche Antworten auf die Ambivalenzen der Moderne, die neue Perspektiven auf die Geschichte der Weimarer Republik eröffnen.
Monografien
-
Berliner Luftmenschen. Osteuropäisch-jüdische Migranten in der Weimarer Republik, Göttingen 2012. mehr
Herausgeberschaft
- Fischl Schneersohn: Grenadierstraße, hg. von Anne-Christin Saß, Göttingen 2012.
Aufsätze
- Einführung, in: Fischl Schneersohn, Grenadierstraße, Göttingen 2012, S. 5-16.
- Das Scheunenviertel. Zur Urbanität eines Stadtquartiers, in: Berlin Transit, Jüdische Migranten aus Osteuropa in den 1920er Jahren, hg. von der Stiftung Jüdisches Museum in Zusammenarbeit mit dem Forschungsprojekt "Charlottengrad und Scheunenviertel", Göttingen 2012, S. 62-64.
- zs. mit Verena Dohrn und Gertrud Pickhan: Einführung, in: Berlin Transit, S. 13-19.
- zs. mit Verena Dohrn: Einführung, in: Transit und Transformation. Osteuropäisch-jüdische Migranten in Berlin 1918-1939, hg. von Verena Dohrn und Getrud Pickhan, Göttingen 2010, S. 9-22.
- Reports from the 'Republic Lear': David Eynhorn in Weimar Berlin 1920-24, in: Yiddish in Weimar Berlin. At the Crossroads of Diaspora Politics and Culture, ed. by Gennady Estraikh and Mikhail Krutikov, Oxford 2010, S. 179-194.
- Ein 'ostjüdisches' Quartier? Jüdische Migranten vor und nach 1918 im Berliner Scheunenviertel, in: Trajekte 10 (2009) 19, S. 48-51.
- „Wenn die Nazi-Verbrecher nach Hause kommen“ – Dovid Eynhorns Berichte über die nationalsozialistischen Verbrechen im New Yorker Forverts 1940-1945, in: PaRDeS (2008), Nr. 14, S. 68-95. Online verfügbar: http://opus.kobv.de/ubp/volltexte/2008/1917/pdf/pardes14.pdf
- Die Weimarer Republik und ihre osteuropäisch-jüdischen Zuwanderer. Der Fall Moritz Zielinski, in: Bulletin des Deutschen Historischen Instituts Moskau Nr. 2 2008, S. 44-54. Online verfügbar: http://www.dhi-moskau.de/seiten/publikationen/bulletin/DHI-Moskau_Bulletin_2.pdf
- Vom Mizrekh-Yid zur Jüdischen Welt. Die Publikationsorgane des "Verbands der Ostjuden" als Dokumente ostjüdischen Selbstverständnisses im Berlin der Weimarer Republik, in: Deutsch-jüdische Presse und jüdische Geschichte. Dokumente, Darstellungen, Wechselbeziehungen, hg. von Eleonore Lappin und Michael Nagel, Bd. 1, Bremen 2008, S. 273-290.
- “Ikh bin an emigrant… tsvishn emigrantn…ikh vil es mer nisht…” Evrejskie migranty iz Vostočnoj Evropy v Berline 1918-1933, in: Evrejskaja emigracija iz Rossii (1881-2005), hg. von Oleg Budnickij, Moskva 2008, S. 119-142.
- Ir wa’em bejisra’el. Berlin - Erfahrungen jüdischer Migranten in der Weimarer Republik, in: Makom. Orte und Räume im Judentum. Real. Abstrakt. Imaginär, hg. von Michal Kümper, Barbara Rösch, Ulrike Schneider und Helen Thein, Hildesheim 2007, S. 115-124.
- zs. mit Ole Saß: Das "Zeichen der Erinnerung" am Stuttgarter Nordbahnhof, in: Zeichen der Erinnerung. Gedenkstätte für die aus Stuttgart, Württemberg und Hohenzollern deportierten Menschen jüdischen Glaubens im Stuttgarter Nordbahnhof, hg. vom Zeichen der Erinnerung e.V., Stuttgart 2006, S. 28-35.
Handbuchartikel, Katalogtexte
- Nach Berlin! in: Berlin Transit, Jüdische Migranten aus Osteuropa in den 1920er Jahren, hg. von der Stiftung Jüdisches Museum in Zusammenarbeit mit dem Forschungsprojekt "Charlottengrad und Scheunenviertel", Göttingen 2012, S. 20-21.
- Scheunenviertel, in: Berlin Transit, S. 44-45.
- Ostjudendebatte, in: Handbuch des Antisemitismus. Judenfeindschaft in Geschichte und Gegenwart, hg. von Wolfgang Benz, Bd. 4: Ereignisse, Dekrete, Kontroversen, Berlin Boston 2011, S. 261-262.
- Ostjuden-Erlass (1919), in: ebd., S. 262-263.
Rezensionen
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Dmitrij Belkin, Raphael Gross (Hg.): Imenno Germanija! Ausgerechnet Deutschland! Jüdisch-russische Einwanderung in die Bundesrepublik. Begleitpubliktaion zur Ausstellung im Jüdischen Museum Frankfurt, Berlin 2010, in:Osteuropa 61 (2011) 10, S. 150 f.
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Christiane Reinecke: Grenzen der Freizügigkeit. Migrationskontrolle in Großbritannien und Deutschland, 1880-1930. München 2010, in: H-Soz-u-Kult, 23.05.2011, http://hsozkult.geschichte.hu-berlin.de/rezensionen/2011-2-146.
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Rebekka Denz: Bundistinnen. Frauen im Allgemeinen Jüdischen Arbeiterbund („Bund“) dargestellt anhand der jiddischen Biographiensammlung „Doires Bundistn“, Potsdam 2209, in: Jahrbücher für Geschichte Osteuropas 59 (2011), H. 2, S. 314.
- Katrin Steffen: Jüdische Polonität. Ethnizität und Nation im Spiegel der polnischsprachigen jüdischen Presse in Polen 1918-1939, Göttingen 2004, in: Jahrbücher für Geschichte Osteuropas 56 (2008) H. 2, S. 314-315.
- Exil Shanghai. Jüdisches Leben in der Emigration 1938–1947, hg. v. Georg Armbrüster, Michael Kohlstruck u. Sonja Mühlberger. Teetz 2003, in: Nordost-Archiv 14 (2005), S. 320-324.
Tagungsberichte
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zs. mit Ines Koeltzsch: "IMPULSE FÜR EUROPA. Osteuropäische Juden in Geschichte und Gegenwart" Internationale Konferenz der Deutschen Gesellschaft für Osteuropakunde in Kooperation mit der Stiftung Erinnerung, Verantwortung und Zukunft, 22./23. September 2008, Berlin. In: DGO-Rundbrief 4/2008, S. 12-15.