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Abteilung Geschichte

Workshop – Erinnerungen von ehemaligen NS-Zwangsarbeiter_innen aus der Sowjetunion

Workshop – Erinnerungen von ehemaligen NS-Zwangsarbeiter_innen aus der Sowjetunion

Workshop – Erinnerungen von ehemaligen NS-Zwangsarbeiter_innen aus der Sowjetunion

Die Erfahrungswelt ehemaliger NS-Zwangsarbeiter_innen aus Osteuropa stand im Fokus des interdisziplinären und internationalen Workshops, der vom 07.03. bis zum 11.03.2016 am Osteuropa-Institut stattfand. Daran nahmen Historikerinnen und Historiker sowie Psychologinnen und Psychologen aus Belarus, Deutschland, Russland und der Ukraine teil. Die Leitung des von der Deutschen Forschungsgemeinschaft und der Stiftung „Erinnerung, Verantwortung und Zukunft“ geförderten Workshops übernahmen Prof. Dr. Gertrud Pickhan und Grete Rebstock.

Das Programm bot eine Vielzahl an Möglichkeiten zur Verknüpfung geschichtswissenschaftlicher und psychologischer Fragestellungen. Panel-Diskussionen, die sich mit historischen und psychologischen Aspekten der Zwangsarbeit sowie ihrer Erinnerungsdiskurse befassten, wurden durch eine Exkursion in das Dokumentationszentrum NS-Zwangsarbeit und durch Vorträge der Teilnehmenden ergänzt. Praxisorientierte Formen nahm die interdisziplinäre Zusammenarbeit bei der Analyse ausgewählter Interview-Videos des Online-Archivs „Zwangsarbeit 1939-1945“ an. Die Fortsetzung der Arbeit in zukünftigen Projekten stieß bei den Teilnehmenden auf große Resonanz, sodass bereits im Juni 2016 eine Nachfolgeveranstaltung in Moskau stattfinden konnte. 

Weitere Informationen finden Sie hier.

Exkursion zum International Tracing Service nach Bad Arolsen – Biographische Recherchen im Archiv

Exkursionsteilnemende vor dem Residenzschloss in Arolsen

Exkursionsteilnemende vor dem Residenzschloss in Arolsen

Zwei Exkursionen innerhalb weniger Wochen unternahmen die Teilnehmer_innen des Geschichtsseminars „Die Ausweisung polnischer Jüdinnen und Juden aus Berlin 1938. Erfahrungsberichte, Archivrecherchen und Sichtbarmachung“, das von Prof. Dr. Gertrud Pickhan und Alina Bothe am OEI geleitet wurde. Archivarbeit stand im Fokus der Reise zum International Tracing Service (ITS) nach Bad Arolsen im Januar 2016.

Der ITS ist das größte personenbezogene Archiv zur Geschichte des Zweiten Weltkriegs und speziell zur Geschichte der Shoah. Dort bekamen die Studierenden eine Chance, Quellen für ihre biographischen Studien zu sammeln. Sie fanden u. a. Sterbeurkunden aus dem Konzentrationslager Sachsenhausen und Briefe in Lager und Ghettos, die ihre bisherigen Rechercheergebnisse erweiterten. In einem weiteren Schritt werden die Biographien in ein Ausstellungs- und Forschungsprojekt eingespeist. Abgerundet wurde die Exkursion, bei einer abendlichen Stadtführung durch das winterliche Korbach, die einzige hessische Hansestadt. Die Exkursion wurde teilweise aus Mitteln des Lehrpreises „USC Shoah Foundation Fellowship“ finanziert, mit dem das Konzept der Lehrveranstaltung zuvor ausgezeichnet worden war.

Den vollständigen Exkursionsbericht lesen Sie hier.

Exkursion nach Zbąszyń

Zeitzeug_innen im Gespräch

Zeitzeug_innen im Gespräch

Das polnische Zbąszyń ist ein zentraler Ort für die sogenannte erste Polenaktion. Bei dieser ersten Massendeportation im Nationalsozialismus wurden etwa 17.000 Jüdinnen und Juden polnischer Staatsangehörigkeit zwischen dem 27. und 29. Oktober 1938 verhaftet und in Sammeltransporten an die polnische Grenze verbracht. Dort wurden sie gewaltsam zum Grenzübertritt gezwungen. Etwa 9.000 Menschen kamen im polnischen Örtchen Zbąszyń an, das für Monate zum Schauplatz einer großen humanitären Katastrophe wurde: Noch im August 1939 befanden sich mehr als 3.000 der Deportierten in dem kleinen Ort.

Wojciech Olejniczak, ein ausgewiesener Kenner der Lokalgeschichte, zeigte den Exkursionsteilnehmer_innen die Stadt; 2008 gründete er „Fundacja Tres“, um besser an die Deportation und ihre Folgen erinnern zu können. Nach dem Besuch einer Ausstellung und einer Filmvorführung diskutierten die Studierenden mit lokalen Schüler_innen zum Thema der Geflüchteten in Polen und Deutschland heute. Abschließend leitete Prof. Dr. Pickhan ein Gespräch mit Zeitzeug_innen, die sich als Kinder an das Ankommen von tausenden Menschen in Zbąszyń erinnerten.

Weitere Informationen finden Sie hier.

 

Exkursion nach Fürstenberg

Exkursionsteilnehmer_innen vor der ehemaligen Hauptkommandantur der 2. Garde-Panzerarmee in Fürstenberg (Havel)

Exkursionsteilnehmer_innen vor der ehemaligen Hauptkommandantur der 2. Garde-Panzerarmee in Fürstenberg (Havel)

Den Alltag der sowjetischen Soldaten vor Ort entdecken – das war das Thema der Tagesexkursion nach Fürstenberg im April 2016. Im Wintersemester 2015/16 diskutierte eine Gruppe OEI-Studierender im Seminar die Probleme der Alltagsgeschichte des Kalten Krieges für die Sowjetunion.

Während ihres Dienstes auf dem Gebiet der DDR befanden sich sowjetische Truppen an vorderster Front des Kalten Krieges. Wie sah ihr Leben in den Kasernen aus? Wie nahmen sie ihren Dienst und ihre Freizeit war? Wann kamen Sie in Kontakt mit der örtlichen Zivilbevölkerung?

Diese Fragen wurden bei der Begehung ehemaliger sowjetischer Militärgebiete thematisiert. Bei einem Besuch der Gedenkstätte Ravensbrück diskutierte die Gruppe mit Frau Sigrid Jacobeit und Frau Insa Eschebach, der ehemaligen und derzeitigen Leiterin der Gedenkstätte, über die Stationierung sowjetischer Truppen auf dem Gelände des ehemaligen Konzentrationslagers in den Jahren 1945 – 1993 und besichtigte die im Depot lagernden Hinterlassenschaften der Armee. Anschließend erkundeten Studierende das ehemalige Kasernengelände der 2. Gardepanzerarmee mit Sportplatz, Kommandantur, Kantine, Kulturhaus und Kaserne. Agnieszka Wierzcholska und Arkadi Miller vom OEI, stellten dabei die Erinnerungen von ehemaligen Soldaten an ihre Dienstzeit in Fürstenberg vor, die sie in Internet-Foren und sozialen Medien gesammelt hatten. Bei einer abschließenden kritischen Diskussion über die Wahrnehmung von Geschichte an historischen Orten reflektierten die Teilnehmer_innen die Exkursion.