Kultur | Georgische Filmreihe auf dem UFFB
News vom 09.04.2024
Im Rahmen des Ukrainischen Filmfestivals Berlin (UFFB) wurde zum ersten Mal eine georgische Filmreihe organisiert. Georgische Filmemacher*innen boykottieren aktuell die sogenannte ‚Reorganisation‘ der wichtigsten Filminstitution Georgiens, des „Georgian National Film Center“. Als ein freies und kritisches Zentrum für Filmförderung stand es zwei Jahrzehnte lang für Zensurfreiheit und die Internationalisierung georgischer Filmkunst. Genau in dieser dramatischen Zeit, in der sich die Filmindustrie Georgiens in einer existenziellen Krise befindet, war es wichtig, dem georgischen Gegenwartskino eine internationale Plattform zu geben.
Mit drei Filmen von georgischen Filmemacher*innen – Ioseb (Soso) Bliadze „A Room of my Own“ (Tschemi Otachi, 2022), Anna Dziapshipa „Self-Portrait along the Borderline“ (Awtoportreti Zghwarze, 2023) und Mariam Chachia / Nik Voigt „Magic Mountain“ (Dschadosnuri Mta, 2023) schloß sich die Filmreihe direkt an das diesjährige Festivalmotto des UFFB mit „No time like home“ an und rekurrierte in vielfältigen Beispielen des Dokumentar- und Spielfilms auf den Begriff eines „Zuhause“. Ein „Zuhause“ wird in den Filmen nicht nur als ein Raum für Schutz und Geborgenheit aufgefasst, sondern trägt zugleich ein traumatisches Gedächtnis mit Angst- und Verlusterfahrungen in sich.
In Kooperation mit der DGO (Deutsche Gesellschaft für Osteuropakunde/Junge DGO) und der Mediothek des Osteuropa-Instituts der Freien Universität Berlin. Kuratiert wurde die Reihe von Irine Beridze (FU/OEI) und Natalia Sobczuk (Junge DGO).