EUROPAS LETZTE URWÄLDER Der Białowieża-Urwald als umstrittener Naturraum
Gruppenmitglieder:
Veronica Basner, Nico Butylin, Frank Hartmann, Viktoria Hasse, Jack Nassri, Alia Peix, Julia Scheel, Laura Worsch
Projekt:
Der Białowieża-Urwald liegt an der Ostgrenze Polens sowohl auf polnischer, als auch auf weißrussischer Seite. Als einer der letzten verbliebenen Urwälder Europas ist er Symbol eines transnationalen Umweltschut-zes, für den sich auch die Europäische Union und die Vereinten Nationen einsetzen. Seit Jahrhunderten ist der Wald Gegenstand von Auseinandersetzungen verschiedener Interessensgruppen und auch heute noch streiten wirtschaftliche und politische Interessenvertreter*innen an dem Urwald. Aufgrund der jüngsten Auseinandersetzungen in den Jahren 2017/2018, bei denen Polen mit der Abholzung zahlreicher Bäume im Naturschutzgebiet Białowieża gegen das Naturschutzgesetz der EU verstoßen hat, möchten wir mithilfe unseres Projekts mehr Aufmerksamkeit für diesen einzigartigen Naturraum und dessen akute Gefährdung schaffen. Der in der europäischen Öffentlichkeit weiterhin kaum bekannte Białowieża-Urwald stellt aufgrund seiner Charakteristika als hybrider Raum, EU- Außengrenze, Naturreservat und identitätsstiftendes Kulturgut einen einzigartigen Forschungsgegenstand dar.
Für die Durchführung des Projekts wird die Gruppe Exkursionen nach Warschau, Minsk und in den Białowieża Nationalpark auf polnischer und weißrussischer Seite unternehmen. Die Interviews und andere Eindrücke werden sowohl bildlich, als auch auditiv und visuell festgehalten. Das Projekt soll möglichst die polnische und weißrussische Seite gleichteilig bearbeiten. Aufgrund der aktuellen Umweltschutzkonflikte hinsichtlich des polnischen Nationalparks, und wegen der erschwerten Reisebedingungen nach Weißrussland ist jedoch nicht auszuschließen, dass eine höhere Anzahl an polnischen Akteur*innen zurate gezogen wird.
Das übergeordnete Ziel des Projekts ist, Aufmerksamkeit auf einen Naturraum zu lenken, der durch die polnische Regierung nach wie vor akut gefährdet ist und der in der in der europäischen Öffentlichkeit kaum bekannt ist. Es ist fraglich, ob die EU, wie Zaren und Könige in den letzten Jahrhunderten, dauerhaft die Rolle des Beschützers wird einnehmen können. Die Aufarbeitung historischer und kultureller Hintergründe und Bedeutungen des Białowieża kann nachdrücklich zu dessen Schutz beitragen.
Ziel des Projekts wird am Ende sein, in einer Ausstellung in Berlin die Ergebnisse vorzustellen. Fotos, Videoaufnahmen und Interview-Ausschnitte zu den einzelnen Akteur*innen sollen sich hierbei interaktiv ergänzen. Eine dauerhafte Festhaltung der Ergebnisse auf einer Website ist angedacht. Die wissenschaftliche Ausarbeitung des Projekts wird weiter unten erläutert.
Förderung:
Ostblick e.V.
Kontakt:
bialowieza.projekt@gmail.com